Microsoft OneDrive auf Macs: Dateien bald nur noch auf Abruf

Microsoft integriert seinen Cloud-Dienst tiefer in den macOS-Finder. Offline sind Dokumente künftig nur noch mit Vorbereitung verfügbar.

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(Bild: Microsoft)

Update
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Microsoft OneDrive verhält sich auf Macs künftig anders als bislang gewohnt. Die Funktion "Dateien bei Bedarf" (Files On-Demand) wurde weitreichend überarbeitet und mit der Verwendung von Apples Framework File Provider auf eine neuere und zukunftsfähige technische Basis gestellt, wie Microsoft mitteilte. Das ermögliche eine bessere und zuverlässigere Integration in macOS sowie die Umsetzung neuer Funktionen, die zuvor nicht möglich waren.

Die neue Fassung von Files On-Demand wird automatisch in OneDrive auf Macs installiert, auf denen bereits die aktuelle Version macOS 12.1 Monterey läuft, erläutert Microsoft. macOS-Version 12.2, die derzeit noch in der Betaphase steckt, soll dann bereits die letzte Version des Betriebssystems sein, die mit der alten Funktionsweise von "Dateien bei Bedarf" kompatibel ist. In anschließenden macOS-Versionen wird "Dateien bei Bedarf" automatisch aktiviert und lässt sich dann auch nicht mehr abschalten, warnt der Hersteller. In der Praxis bedeutet das, dass OneDrive keine Dateien und Ordner mehr lokal ohne Internetverbindung bereithält – außer der Nutzer markiert diese rechtzeitig für die Offline-Verfügbarkeit. Das spart Speicherplatz, kann unter Umständen aber dazu führen, dass benötigte Dateien gerade nicht greifbar sind.

Spätestens mit Erhalt eines macOS-Updates erfolgt die Migration auf die Neuauflage von "Dateien bei Bedarf", führt Microsoft weiter aus. Das lasse sich nicht verhindern, ohne Updates des Betriebssystems aufzuschieben. Das Unternehmen rät, die Auswirkungen der Änderung unter macOS 12.1 im persönlichen Einsatz zu testen – und bei Problemen mit Programmen Mac-Updates erstmal aufzuschieben.

Mit macOS 12.2 stellt Microsoft OneDrive zugleich Support für Apples älteres Dateisystem HFS+ ein und setzt einen Mac mit APFS voraus. Es nutze nur noch eine "sehr kleine Minderheit" der Kunden HFS+, schreibt Microsoft. Durch die Änderung werde auch der Support für grundlegende Dateisystemfunktionen wie etwa Tags, erweiterte Dateiattribute, Type- und Creator-Codes sowie die bislang ignorierten Symlinks verbessert. Letztere sollen nun in Form einer Textdatei in der OneDrive-Cloud landen, die den Zielort als Inhalt verzeichnet.

Mit dem neuen "Dateien bei Bedarf" wird OneDrive zwangsläufig in der Library des Benutzerordners untergebracht. Ein zuvor gewähltes Sync-Verzeichnis soll per Symlink verknüpft werden, schreibt Microsoft – auch die Verwendung externer Laufwerke als "Sync Root" wird so weiter unterstützt. Alle weiteren Änderungen bei OneDrive für macOS führt ein ausführliches Support-Artikel auf.

[Update 15.1.22 14:10 Uhr] Files On-Demand heißt in der deutschen Lokalisierung von OneDrive "Dateien bei Bedarf" – die Bezeichnung wurde in der Meldung entsprechend korrigiert.

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