Smart Home: Tado strebt nach Börsengang Einstieg in Energiemarkt an

Der Smart-Home-Spezialist will sich an der Börse frisches Kapital verschaffen und damit zum Schwergewicht für Energiemanagement in Europa werden.

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(Bild: Itzchaz/Shutterstock.com)

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  • Berti Kolbow-Lehradt

Das Münchener Smart-Home-Unternehmen Tado will an die Börse gehen. Mit den Erlösen aus dem Börsengang plant Tado laut einer Mitteilung vom Montag unter anderem den Ausbau seiner "Plattform für Energieeffizienz und Energiemanagement". Bisher der Hersteller für smarte Heizungsthermostate und Klimagerätesteuerungen bekannt. Kürzlich hatte das Unternehmen einen Anbieter für flexible Stromtarife gekauft, um auch in diesem Geschäft Fuß zu fassen.

Für den Börsengang fusioniert das Unternehmen mit einer bereits börsennotierten Mantelfirma und wird anschließend als Tado SE an der Frankfurter Wertpapierbörse handelbar sein. Der Handelsstart sei voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2022 zu erwarten, erklärte Tado gegenüber heise online. Das Unternehmen rechnet mit einer Börsenbewertung von rund 450 Millionen Euro.

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Zwar hat sich die 2011 gegründete Firma bei smarten Steuerungen für Heizungen und Klimageräte eine herausgehobene Stellung erarbeitet. Doch mit nach eigenen Angaben rund zwei Millionen verkauften Thermostaten und Heizungsregelsystemen ist das Hardwaregeschäft eher klein. Zur Erweiterung des Geschäftsmodells hat Tado vor einer Woche die Übernahme des österreichischen Startups Awattar bekannt gegeben, das zeitvariable Stromtarife vermarktet.

Mehr Wachstumspotenzial sieht Tado offenbar für das Plattformgeschäft im milliardenschweren Markt für Energiehandel. Über die eigene Hersteller-Cloud hat die Marke eigenen Angaben zufolge bereits den Fuß in der Tür von 400.000 Gebäuden und Haushalten. Mit kostenpflichtigen Heizungs-Abos für Geofencing, der Fenster-Offen-Erkennung und zeitvariablen Tarifen gibt es bereits ein Dienstleistungsstandbein jenseits der Hardwareverkäufe.

Als etwas nebulöses Ziel formuliert Tado, die gesamte Wertschöpfungskette von der Stromnetzintegration und -lieferung bis hin zum Energieeinzelhandel und -verbrauch abdecken zu wollen. Im Zuge der Expansion geht das Münchener Unternehmen davon aus, bis 2025 einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro zu erzielen. Was es aktuell umsetzt, verrät die Firma nicht.

(mho)