Wear OS: Glance-Framework ermöglicht das Entwickeln von Kacheln mit Compose

Das Framework bringt den deklarativen Ansatz zum Erstellen von Oberflächen zu Tiles für das Smartwatch-Betriebssystem Wear OS.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Google entwickelt mit Glance ein Framework zum Erstellen von Remote Surfaces für Android-Apps. Mit dem nun veröffentlichten ersten Alpha-Release erhält Glance, das sich sowohl mit Blick als auch mit Glanz übersetzen lässt, eine Anbindung an Kacheln auf Wear OS. Damit ergänzt es die Tiles-Library für das Smartwatch-Betriebssystem. Die Grundlage für die mit Glance erstellten UIs ist Jetpack Compose.

Die 2019 für Wear OS eingeführten Kacheln dienen dazu, eine Ansicht mit den zentralen Informationen einer App wie Wetterdaten, Schrittzähler, Songtitel oder Kalendererinnerung anzuzeigen. Mit der im März 2021 veröffentlichten Tiles Library können Entwicklerinnen und Entwickler eigene Kacheln zu ihren Apps erstellen. Die Bibliothek bietet eine Java-API, die sich sowohl mit Java als auch mit Kotlin verwenden lässt.

Das Glance-Framework setzt für das Erstellen von Kacheln auf Jetpack Compose. Das Toolkit, das seit Juli 2021 in einer stabilen Variante verfügbar ist, bietet einen deklarativen Ansatz zum Erstellen von Oberflächen. Compose bietet ein reaktives Programmiermodell und verwendet Kotlin als Programmiersprache. Sogenannte Composable Functions definieren die einzelnen Bedienelemente – oder Teile davon. Über @Composable dekorierte Funktionen lassen sich ineinander verschachteln, um letztlich die Oberfläche zu erzeugen.

Eine einfache "Hello World"-Kachel mit Glance sieht folgendermaßen aus:

class HelloTileService : GlanceTileService() {
   @Composable
   override fun Content() {
       Text(text = "Hello World")
   }
}

Auch wenn Glance auf Compose aufsetzt, bietet es keine Interoperabilität mit anderen Komponenten der Jetpack Compose UI. Das direkte Zusammenspiel mit anderen Compose-Anwendungen auf Wear OS ist somit nicht möglich.

Glance dient nicht nur zum Erstellen von Tiles, sondern hat daneben eine Schnittstelle zu App Widgets. Die jeweiligen Maven-Dependencies lassen sich der Beschreibung des Frameworks entnehmen.

Die Architektur von Glance kann sowohl Wear Tiles als auch App Widgets einbinden.

(Bild: Google)

Weitere Details finden sich im Android-Developer-Blog. Derzeit hat Glance Alphastatus. Es benötigt mindestens die SDK-Version 26, was Android 8 entspricht. Neben dem frisch erschienenen, aktuellen Android Studio, ist die Compose Runtime erforderlich. Details zum Installieren finden sich in der Dokumentation von Jetpack Compose. Beispielanwendungen im AndroidX-Repository sollen den Einstieg in die Entwicklung mit Glance vereinfachen.

(rme)