Google hat Scientology-Kritiker wieder im Index

Zumindest die wichtigste der Anfang der Woche aus dem Index gestrichenen Seiten, die Homepage der Operation Clambake, findet Google jetzt wieder.

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Nachdem Google auf Druck der Scientology-Organisation Anfang der Woche einige Scientology-kritische Seiten aus seinem Index entfernt hatte, hat der Suchmaschinen-Betreiber zumindest die wichtigste der betroffenen Seiten, die Homepage der Operation Clambake, mittlerweile wieder in seinen Index aufgenommen. Sucht man nach dem Begriff "Scientology", so liefert Google einen Verweis auf die Seite an vierter Stelle der Trefferliste. Andere betroffene Seiten von mehreren Dutzend, die Google gestrichen hatte, findet man weiterhin nicht. Weder zur Herausnahme noch zur Wiederaufnahme der Seiten hat Google eine öffentliche Stellungnahme abgegeben.

Gleich zwei Links zu Xenu.net finden sich aber auch -- in Form von Werbung -- direkt neben dem ersten Treffer, dem Verweis auf die Scientology-Homepage. Offensichtlich haben sich zwei Aktivisten vor der Wiederaufnahme der Clambake-Seiten in den Google-Index nicht mit der Streichung abfinden wollen und die betreffenden Banner gekauft.

Der niederländische Provider Xtended Internet dokumentiert sehr detailliert, wie hartnäckig Scientology versucht, gegen kritische Sites vorzugehen. Xtended Internet hostet die Seiten der Operation Clambake seit Mitte des Jahres 2001. Scientology informierte Xtended Internet recht schnell über Copyright-Verletzungen von Xenu.net. Xtended Internet antwortete, Scientology solle sich zunächst mit Andreas Heldal-Lund in Verbindung setzen, dem Betreiber der Clambake-Seiten.

Das hat Scientology nicht getan, sondern auf das Unternehmen Cignal, den Backbone-Provider von Xtended Internet, sowie dessen Mutter Priority Telecom Druck ausgeübt. Dort hatte man offenbar Erfolg: Xtended Internet musste sich einen neuen Backbone-Provider suchen. Das Unternehmen hostet auch heute noch die Seiten der Operation Clambake. (jo)