Fotografie-Grundlagen: Die Belichtungsautomatiken der Kamera richtig einsetzen

Der Vollautomatik die Kontrolle über Blende & Co. zu überlassen, bremst die Kreativität. P, A, S und M sind die bessere Wahl, wenn man sie richtig einsetzt.

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Lesezeit: 30 Min.
Von
  • Sandra Petrowitz
Inhaltsverzeichnis

Die Grundidee der meist grün gekennzeichneten Vollautomatik ist gut: Die Kamera analysiert das Motiv und stellt alle Werte wie Verschlusszeit und Blende selbstständig ein. Sie nimmt dem Fotografen jegliche Entscheidung ab, bestimmt die Bildhelligkeit und setzt den Schärfepunkt.

Fototechniken erklärt

Für jemanden, der nicht nur aufs Knöpfchendrücken aus ist, sondern sich fotografisch weiterentwickeln möchte und eigene Vorstellungen von Bildern hat, ist dieser vollautomatisch-grüne Zufallsgenerator allerdings denkbar ungeeignet. Der Lernprozess kommt nicht in Schwung, wenn die Elektronik alle Entscheidungen fällt, der Fotograf hingegen nur die Kamera halten und lediglich Perspektive, Brennweite und Bildausschnitt zur Aufnahme beisteuern darf. Gleiches gilt für die Szenen-Modi für Porträts oder Landschaften: Die grüne Vollautomatik bekommt hier lediglich ein bisschen mehr Informationen, denn man sagt der Kamera, welche Art von Motiv man fotografieren möchte.

Grundsätzlich sieht man es einem Foto nicht an, auf welche Weise seine Einstellungen zustande gekommen sind. Ob ein bestimmter Blendenwert oder eine bestimmte Verschlusszeit dem Programm P, S / Tv, A / Av, M, einem Szene-Modus oder der grünen Vollautomatik entstammt, ist erst beim Blick in die Aufnahmedaten (EXIF) erkennbar. Ein Bild mit diesen Einstellungen und identischen sonstigen Parametern sieht immer gleich aus – unabhängig vom gewählten Belichtungsprogramm. Was die Belichtungsprogramme voneinander unterscheidet, ist der Grad der Freiheit, mit der der Fotograf oder die Fotografin ausgewählte oder alle Einstellungen selbst bestimmen kann.