Keine Sicherheitsbedenken mehr gegen US-Wegwerf-Handy

Zuerst gab es noch Sicherheitsbedenken, nun gab die die US-Regulierungsbehörde für Telekommunikation doch grünes Licht für den Verkauf des Wegwerf-Mobiltelefons von Hop-On.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 243 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ekkehard Jänicke

Zuerst gab es noch Sicherheitsbedenken, nun gab die Federal CommunicationsCommission (FCC), die US-Regulierungsbehörde für Telekommunikation, doch grünes Licht für den Verkauf des Wegwerf-Mobiltelefons des kalifornischen Unternehmens Hop-On. Nach dem Start Anfang August in Süd-Kalifornien sollen die Wegwerf-Geräte bereits in drei Monaten in den gesamten USA verfügbar sein. Die US-Version enthält im Unterschied zu den Prototypen der ersten Version vom vergangenen Jahr nun doch ein Keypad. Über ein Mikrofon und angeschlossene Kopfhörer kann man sofort nach Erwerb telefonieren. Das Telefon verfügt allerdings über kein LC-Display, das das Gerät stark verteuern würde. Das Mobiltelefon in der Größe einer Spielkarte wird für 40 US-Dollar mit einer Stunde Gesprächsguthaben angeboten.

Will man das Mobiltelefon nach den ersten 60 Gesprächsminuten weiter verwenden, gibt es die Möglichkeit, durch Wertkarten mit Gesprächszeiten von 60, 90 und 120 Minuten das Guthaben aufzuladen. Die Zielgruppe für das Wegwerf-Handy sind nach Angaben von Hop-On Konsumenten, die sich ein eigenes Handy sonst nicht leisten könnten, Personen, die einfach ein Telefon in Notfällen zur Hand haben wollen, Leute die ihr eigenes Mobiltelefon zu Hause vergessen haben oder Touristen, die auch im Urlaub erreichbar sein wollen. Will man das Handy nicht mehr, so sollte es allerdings schon aus Umweltschutzgründen nicht einfach im Hausmüll landen. Zudem lockt bei Abgabe des Wegwerf-Handys zur Wiederverwertung in einem Geschäft des Vertreibers eine Prämie von fünf US-Dollar. Mit dieser Methode hofft Hop-On, viele alte Geräte zu neuen Wegwerf-Handys wiederverwerten zu können und damit Produktionskosten zu sparen. Hergestellt werden die Geräte in Mexiko, sowie China und Taiwan.

Gibt die FCC grünes Licht für eine projektierte zweite Variante des Wegwerf-Handys, so plant Hop-On, ein billigeres Modell, das auf dem internationalen GSM-Standard basiert, anzubieten. Diese Variante könnte dann für rund 29 Euro auf den europäischen Markt kommen. Ursprünglich hatten die Strafverfolgungsbehörden in den USA schwere Bedenken, dass die Wegwerf-Handys Straftätern die Arbeit erleichterten: Abhörgenehmigungen gelten in den USA derzeit für ein bestimmtes Gerät und nicht für einen Verdächtigen; das Wegwerf-Handy könnte daher zum Unterlaufen von Abhörmaßnahmen verhelfen. (Ekkehard Jänicke) / (jk)