NSA nutzt unerlaubt Softwarepatent für Secure Linux

Teile des gesicherten Kernels von Security Enhanced Linux stammen vom Software-Unternehmen Secure Computing.

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Die National Security Agency (NSA) der USA hat offenbar unerlaubt ein fremdes Softwarepatent verwendet. Laut eines Berichts des Privacy-Experten Erich Möchel für ORF Futurezone enthält der von dem US-Geheimdienst initiierte und mitentwickelte gesicherte Kernel Security Enhanced Linux (SELinux) Teile von Code, die die Firma Secure Computing patentiert hat. Secure Computing war ebenfalls an der Entwicklung von SELinux beteiligt.

Das Neuartige an SELinux ist eine gegenüber dem Standard-Kernel vielfältig einstellbare Zugriffssteuerung für verschiedene Prozesse. Die Zugriffsmöglichkeiten basieren nicht auf allgemeinen Rechten eines Anwenders, sondern auf dessen Funktion im System. Dabei ist es unter anderem notwendig, Programme vom Betriebssystem abzukoppeln, wofür die Sidewinder Type Enforcement Technology von Secure Computing sorgt.

Die Firma könnte nun gegen die NSA klagen. Doch in einer "Versicherung" an die Entwickler von SELinux sagt Secure Computing zwar zu, die Ansprüche für das Patent nicht durchsetzen zu wollen; dies gelte aber nicht für die Verwendung des Codes außerhalb von SELinux und andere Patente von Secure Computing. (anw)