Ehemaliger WorldCom-Finanzchef stellt sich dem FBI

Außer Scott Sullivan sitzt nun auch der Chef der WorldCom-Buchhaltung, David Myers, in Haft.

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Der ehemalige Finanzchef des amerikanischen Telekommunikationskonzerns WorldCom, Scott D. Sullivan, sowie der frühere Chef der WorldCom-Buchhaltung, David Myers, sind in Haft. Dies berichtet die US-amerikanische Wirtschaftsagentur Bloomberg. Sullivan und Myers haben sich demnach um sieben Uhr Ortszeit dem FBI gestellt und befinden sich in New York in Gewahrsam, erklärte FBI-Sprecher James Margolin. Sie wurden von zahlreichen Reportern gesehen, wie sie in Handschellen von Beamten aus dem FBI-Gebäude geführt und ins Gericht gefahren wurden. Sullivan und Myers werden Wertpapierbetrug und Verschwörung vorgeworfen. Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft und der Gegenseite liegen nicht vor.

WorldCom befindet sich in einem Konkursverfahren, nachdem das Unternehmen vor wenigen Wochen Falschbuchungen von 3,85 Milliarden US-Dollar zugegeben hatte. Dadurch waren tatsächliche Verluste in fiktive Gewinne verwandelt worden. Sullivan und Myers waren entlassen worden. Die WorldCom-Aktien, die auf dem Höhepunkt des Telecombooms noch insgesamt rund 120 Milliarden US-Dollar wert waren, haben inzwischen einen Wert von etwa 280 Millionen US-Dollar.

Das Unternehmen ist in einer Zivilklage von der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC wegen der beispiellosen Buchführungsmanipulationen verklagt worden. Es laufen auch andere behördliche und Kongressuntersuchungen gegen WorldCom.

Die US-Behörden wollen anscheinend hart durchgreifen. Seit voriger Woche sitzt auch die ehemalige Unternehmensspitze des Kabelfernsehunternehmens Adelphia hinter Gittern.

Zu der Entwicklung bei WorldCom siehe auch:

(anw)