Dienstag: Klage gegen Zuckerberg, Millonenstrafe für Clearview AI

Mark Zuckerberg angeklagt + Clearview muss zahlen + Virus lässt Krebstumore schrumpfen + Candycode macht Medikamente fälschungssicher + Tricks für Recruiting-KI

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Justitia vor Facebook-Logo, dazu Text: DIENSTAG Facebook, Clearview AI, Krebstherapie, Candycode & Recruiting-KI

(Bild: Cryptographer/Shutterstock.com/heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Datenskandal um das britische Unternehmen Cambridge Analytica hat für Meta-CEO Mark Zuckerberg nun ein juristisches Nachspiel. Der Generalstaatsanwalt von Washington D.C. verklagt den Facebook-Mitgründer. Es soll eine Botschaft auch an andere Unternehmensbosse sein. Und die Gesichtserkennungsdatenbank Clearview AI muss eine Geldstrafe von fast neun Millionen Euro zahlen und seine britischen Daten löschen. Das US-Unternehmen hat gegen die britischen Datenschutzgesetze verstoßen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der im Jahr 2018 bekannt gewordene Datenmissbrauch von Cambridge Analytica gehört zu den größten Skandalen in der Geschichte Facebooks. Das inzwischen insolvente britische Unternehmen war auf regelwidrige Weise an die Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern gekommen. Dafür soll Mark Zuckerberg durch die Schaffung der laxen Datenschutzregeln "direkt verantwortlich" sein. Der Generalstaatsanwalt von Washington D.C. verklagt den Facebook-Mitgründer nun. Klage gegen Mark Zuckerberg im Cambridge Analytica-Skandal

Bereits zu einer Strafe verdonnert wurde Clearview AI. Weil es Bilder von Personen aus dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern, die im Internet und in sozialen Medien gesammelt wurden, zur Erstellung einer globalen Online-Datenbank verwendet, die für die Gesichtserkennung genutzt werden kann, hat die britische Aufsichtsbehörde ICO die US-Firma mit einer Geldstrafe in Höhe von 7,5 Millionen Pfund (rund 8,9 Millionen Euro) belegt. Demnach hat Clearview mehr als 20 Milliarden Bilder von Gesichtern und Daten aus öffentlich zugänglichen Informationen im Internet und auf Social-Media-Plattformen in der ganzen Welt gesammelt, ohne dass die Betroffenen darüber informiert wurden. Clearview: Britische Aufsichtsbehörde verhängt Millionenstrafe

Aber es gibt auch gute Nachrichten. US-amerikanische und australische Forscher haben einem Menschen in einer klinischen Phase-1-Studie einen Virus verabreicht, der bösartige Tumore schrumpfen lassen und den Krebs heilen soll. Zuvor hatten Tierversuche vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Bereits 2017 sind erste derartige Therapien für aggressiven Blutkrebs auf den Markt gekommen, nach den nun erfolgreichen Studien, erhoffen sich die Forscher, auch solide Krebsformen behandeln zu können. Forscher wollen Tumorpatienten mit Krebs-tötendem Virus heilen

Doch auch im Pharmasektor tummeln sich Kriminelle. Medikamentenfälschungen sind weltweit ein ernstes Problem. Sie kosten die Pharmaindustrie nicht nur viele Milliarden, sondern wirkungslose oder gar verunreinigte Wirkstoffe gefährden auch die Gesundheit der Patienten. Eine an der University of California entwickelte neue Methode könnte Abhilfe schaffen. Sie setzt ausgerechnet auf Produktionstechniken und Material aus der Süßwarenindustrie. Mit Candycode Medikamente fälschungssicher machen

Rund um das Auslesen von Lebensläufen in Bewerbungsschreiben hat sich eine eigene Industrie gebildet. Zwar geht es zunächst nur darum, die Inhalte in die entsprechenden Datenbanken der Unternehmen einzutragen, doch dabei findet schon eine gewisse Vorauswahl statt. Schließlich spielt es eine Rolle, inwiefern die Maschine eine bestimmte Qualifikation erkennt, als wie relevant oder aktuell diese angesehen wird und ob Recruiter, die nach dieser Qualifikation suchen, die Bewerberin oder den Berwerber auch präsentiert bekommen. Aber wenn Software Bewerbungen auswertet, können Kandidaten durchfallen, deren Unterlagen nicht für Maschinen optimiert sind. Andere tricksen die Software aus. Mit welchen Tricks Bewerber Recruiting-KI manipulieren

Auch noch wichtig:

(akn)