Kartenzahlung teilweise nicht möglich: Bundesweite Störung sorgt für Ärger

Frust bei Händlern und Kunden: Wegen Softwareproblemen bei Bezahlterminals sind Zahlungen mit Girocard und Kreditkarten in vielen Läden nicht möglich.

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Ein ungeordneter Stapel mit Kreditkarten und Girokarten von verschiedenen Zahlungsdienstleistern wie Mastercard oder Visa.

(Bild: Tatiana_Kuzmina/Shutterstock.com)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Seit Dienstagvormittag treten in Deutschland Störungen im Zahlungsverkehr mit Kreditkarten, Girocards (ehemals EC-Karten) sowie bei weitere Debitkarten auf. Betroffen sind Supermärkte, Einzelhändler und Tankstellen im gesamten Bundesgebiet. Nach aktuellem Stand handelt es sich um eine deutschlandweite Störung des verbreiteten Bezahlterminals H5000 vom Hersteller Verifone. Barzahlungen dürften weiterhin möglich sein.

"Den Verbänden der Deutschen Kreditwirtschaft ist die aktuelle Störung bei einzelnen Kartenterminals bekannt, von denen auch vereinzelt girocard-Zahlungen betroffen sein können. Netzbetreiber und technische Dienstleister arbeiten intensiv an einer Fehlerbehebung", teilte die Deutsche Kreditwirtschaft, die die Banken und Sparkassen vertritt, heise online auf Anfrage mit.

Die Störungen bei Kartenzahlungen dauerten am Mittwochnachmittag noch an und sorgten für Frust und Ärger bei Händlern und Kunden. Händler geben die Ware ohne Bezahlung nicht heraus, Kunden müssen dann zunächst Bargeld an einem Geldautomaten besorgen. Händler schrieben uns und berichteten etwa von ihren Problemen mit dem Kartenterminal Verifone H5000. Ein Händler beschrieb etwa, dass lediglich einige Kreditkarten funktionieren würden – allerdings auch nur bei Beträgen unter 50 Euro.

Der Payment-Serviceprovider Payone teilte dazu mit: "Aufgrund einer deutschlandweiten Softwarestörung kommt es derzeit bei allen Netzbetreibern zu erheblichen Einschränkungen in der Nutzung von H5000 Terminals des Hersteller Verifone." Betroffene Händler sollten an den Geräten nicht eigenständig Neustarts durchführen und sie auch nicht vom Strom oder Netzwerk trennen. Das deutet darauf hin, dass die nicht näher benannten Software-Probleme durch Ausspielung eines Updates behoben werden sollen.

Auch der Kommunikationsmanager von Telecash from Eiserv äußerte sich in einer Mitteilung: "Derzeit funktionieren einige Verifone H5000-Kartenzahlungsterminals nicht. Zusammen mit dem Hersteller Verifone arbeitet Telecash from Fiserv bereits mit Hochdruck an einer Lösung." Das Unternehmen sei mit seinen Kunden in Kontakt und rate ihnen "dringend, ihr Gerät nicht auszuschalten, da dies dazu führen könnte, dass sich das Terminal nicht wieder in Betrieb nehmen lässt". Und weiter: "Wir informieren unsere Kunden, sobald uns weitere Informationen vorliegen."

Weitere Geräte sind nach derzeitigem Stand nicht betroffen; die Zahlungsnetzwerke selbst funktionieren normal. Deutschlandweit gibt es nach Auskunft des Bundesverbands deutscher Banken rund 970.000 Kassenterminals. Davon sei nur ein geringer Anteil betroffen. Allerdings werde dieser Terminaltyp bevorzugt bei "sehr relevanten" Händlern eingesetzt. An Geldautomaten können Kunden wie gewohnt Bargeld abheben. Ursprüngliche Meldungen, dass der Softwareanbieter Huth betroffen sei, haben sich unterdessen als falsch erwiesen.

Wie lang das Problem noch andauern wird, ist noch unklar. Vor dem Feiertag am Donnerstag dürfte sich der Frust jedenfalls noch verstärken, wenn Kundinnen und Kunden ihre Einkäufe nicht wie gewohnt mit Karte bezahlen können. Insbesondere Kartenzahlungen an Tankstellen dürften problematisch sein, wenn nach dem Tanken nicht bezahlt werden kann. Einige Tankstellen sind mittlerweile dazu übergegangen, vorsorglich Schilder an den Zapfsäulen anzubringen, dass derzeit keine Kartenzahlung möglich ist.

Update

Eine frühere Fassung des Artikels enthielt falsche Angaben über den Softwarehersteller Huth. Wir haben die Fehler korrigiert, ebenfalls wurde die Meldung im Zuge neuer Informationen aktualisiert.

Update

Es wurden Stellungnahmen von Bankenverbänden und Details zur Zahl der Kassenterminals in Deutschland ergänzt.

(olb)