Dune Pro: Käufer von Mac-Pro-Gehäuseklon sehen sich betrogen

Das PC-Gehäuse im Mac-Pro-Design sammelte 2019 einen Millionenbetrag per Crowdfunding ein, größere Stückzahlen wurden bis heute nicht ausgeliefert.

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Mac Pro 2019

Apples Mac Pro 2019 – hier das Original.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Schon vor dem Verkaufsstart von Apples 2019er Mac Pro sorgte ein Gehäuseklon für Aufsehen: "Dune Pro" versprach Hackintosh-Besitzern und Bastlern eine Möglichkeit, sich einen PC im Design von Apples Profi-Tower zuzulegen – zu einem Bruchteil des Originalpreises von über 6500 Euro. Das Gehäuse sei extrem flexibel beim Aufbau eines eigenen Computers und unterstütze alle gängigen Komponenten – vom Motherboard bis zu Grafikkarten, betonten die Macher damals.

Das Gehäuse sollte ursprünglich als Kickstarter-Projekt laufen, wurde dann aber über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo angeboten. Das Dune-Gehäuse gab es mit einer klassischen Mac-Pro-"Käsereibe" als Front sowie zusätzlich mit einer alternativen Abdeckung, die das Gittermuster von Apples damals gerade neu aufgelegtem Mac Pro nachbildete. Der Preis für das Dune-Pro-Gehäuse lag bei rund 250 bis 300 Euro. Das Finanzierungsziel war schnell erreicht, insgesamt sammelte das Projekt allein bei Indiegogo über 1,2 Millionen Euro ein.

Wie bei Crowdfunding üblich, schießen Besteller das Geld vor – ohne zu wissen, ob das Produkt jemals auf den Markt kommt. Mit Updates, Fotos und langen Erklärungen über Corona-bedingte Probleme bei Fertigung und Lieferung hielten die Macher ihre wartenden Kunden über mehrere Jahre bei Laune, offenbar ohne jemals nennenswerte Stückzahlen des Gehäuses auszuliefern.

Nach einem Lockdown sei die Fabrik in Shenzhen wieder produktionsfähig heißt es in einem letzten Update des Herstellers im März auf Indiegogo, man führe jetzt die Qualitätskontrolle durch und setze dann die Auslieferungen fort – passiert ist seitdem offenbar wieder nichts.

Bei Indiegogo wird das Projekt inzwischen angeblich überprüft, weitere Bestellungen sind nicht mehr möglich. Käufer sprechen bei der Crowdfunding-Plattform von Betrug und spekulieren, dass sich die Macher inzwischen abgesetzt haben. Parallel wurde jetzt auch der Webshop abgeschaltet, über den das Gehäuse ebenfalls vertrieben wurde. Wer dort bestellt hat, kann möglicherweise noch versuchen, Geld über seinen Kreditkartenanbieter zurückzuholen.

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(lbe)