Linux soll in Österreich Berufschancen verbessern

Die Schüler im Alpenland können demnächst ein Zertifikat erwerben, das ihnen Kenntnisse über Open-Source-Software nachweist.

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Österreichische Schüler bekommen demnächst Gelegenheit, das Open-Source-Zertifikat Austrian Open Source Certificate, Level 1 (ASOC-1) zu erwerben. Die Auftaktveranstaltung zur Ankündigung eines Open-Source-Modells und Zertifikats für Österreichs Schulen findet morgen in Wien statt. Parallel zu Vorträgen und Darstellungen finden drei "Installationsdurchgänge" statt, für die SuSE LINUX 8.0 Personal und StarOffice 6 zur Verfügung stehen. An dem Projekt sind außer dem österreichischen Bildungsministerium IBM und die Finanzkasse Austria beteiligt.

Für die Zertifikatsprüfung wird ein Organisationsmodell wie beim Europäischen Computerführerschein (ECDL) angeboten. Das AOSC-1 soll eine erste von mehreren Stufen in Richtung professioneller Zertifikatsprüfungen sein. Ziel der Ausbildung ist laut Programm: "Der Prüfungskandidat kennt die Struktur und Komponenten von LINUX. Er kann die wesentlichen LINUX-Kommandos anwenden und das System über die Desktopoberfläche (Kommandozeile, graphische Oberfläche) bedienen. Er kann die UNIX-Werkzeuge anwenden." Für den Umfang der Ausbildung sind 70 Stunden als Richtwert angegeben.

Während der abschließenden einstündigen Prüfung wird den Schülern ein Multiple-Choice-Test mit 15 bis 20 Fragen vorgelegt. Außerdem sollen sie eine praktische Aufgabe am Rechner lösen. An das AOSC sollen in zwei weiteren Stufen Bausteine anschließen, die das erworbene Wissen in Richtung Administration, Hardware, Installation und Paketverwaltung, Linux-Kernel, Shells, Scripting, Netzwerkdiensten und Sicherheitskonzepten erweitern sollen.

"Speziell im IT-Bereich, der nach wie vor durch eine unglaubliche Innovationsgeschwindigkeit gekennzeichnet ist, müssen die österreichischen Bildungseinrichtungen und die Wirtschaft eng zusammenarbeiten", erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer anlässlich der Präsentation des Zertifikates. Die Schüler erhielten damit ein Zertifikat über einen IT-Bereich, der wegen seines offenen Zugangs vor allem bei jungen Computeranwendern längst zur beliebten Alternative zu kommerziellen Betriebssystemen geworden sei und zugleich eine immer bedeutendere Rolle in der Wirtschaft spiele. Die Linux-Ausbildung verbessere die Berufschancen der Jugendlichen und es würden auch wichtige Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft abgedeckt.

Siehe dazu auch: (anw)