Prozessorentwickler ARM meldet steigende Umsätze und Milliardenstückzahlen

ARM will an die Börse und sendet positive Nachrichten: Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 6 Prozent, 7,4 Milliarden Chips mit ARM-Kernen wurden verkauft.

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ARM-Neoverse-Prozessoren

(Bild: ARM)

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Die britische Chipschmiede ARM befindet sich weiter im Besitz des japanischen Konzerns SoftBank und will 2023 an die Börse, nachdem der Verkauf an Nvidia scheiterte. Daher veröffentlicht ARM nun ausgewählte Finanzdaten. Sie lassen sich nicht so leicht einschätzen, weil die SoftBank-Tochter jahrelang keine oder nur wenige Daten bekanntgab.

Nach eigenen Angaben erzielte ARM im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 einen Rekordumsatz von 719 Millionen US-Dollar und ein EBITDA von 414 Millionen US-Dollar, also 58 Prozent Profitmarge. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent, die Stückzahl der von den ARM-Lizenznehmern ausgelieferten Chips mit ARM-Kernen hingegen um 7 Prozent auf 7,4 Milliarden Stück. Hochgerechnet auf ein Jahr werden also mehr als 28 Milliarden ARM-Chips verkauft.

ARM verdient vor allem an "Royalties", also an anteiligen Zahlungen für jeden verkauften Chip mit geistigem Eigentum (Intellectual Property Cores) von ARM. Dieser Royalty-Umsatz stiegt im Jahresvergleich zum 22 Prozent auf 453 Millionen US-Dollar und lag somit erstmals über 400 Millionen pro Quartal.

Zur Zusammensetzung der restlichen 266 Millionen US-Dollar Umsatz macht ARM keine Angaben. ARM verdient aber auch an Lizenzkosten, die Kunden für die einzelnen IP-Cores bezahlen. Außerdem vergibt ARM sogenannte Architekturlizenzen an Firmen wie Apple und Nvidia, die proprietäre, aber ARM-kompatible Rechenkerne entwickeln.

Laut ARM zahlt sich die aktuelle Strategie aus, neue Märkte jenseits von Smartphones und Tablets zu bedienen, und zwar vor allem mit stärkeren CPU- und GPU-Kernen sowie mit KI-Beschleunigern, die jeweils höhere Einnahmen bringen. Konkret nennt der zuvor für Nvidia tätige ARM-CEO Rene Haas Chips für Autos und "Infrastructure", womit unter anderem (Cloud-)Serverprozessoren gemeint sind. Solche teuren Chips erreichen aber keine Milliarden-, sondern höchstens Millionenstückzahlen.

Außer einem Börsengang von ARM wird auch die Option diskutiert, dass ein Konsortium mehrerer ARM-Lizenznehmer die Mehrheit an ARM übernimmt, um einen fairen Zugang zu ARM-Technik zu sichern. ARM plant außerdem Entlassungen, um Kosten zu senken.

(ciw)