Bald angeblich mehr Reklame auf dem iPhone – durch Apple

Der Konzern plant, Suchanzeigen auch in Apple Maps, Apple Books und Apple Podcasts zu verkaufen, heißt es in einem Bericht.

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Apple Books: Bislang verweist die App nur auf Bücher im Apple-Katalog – künftig auch auf fremde Angebote, die Apple dafür bezahlen?

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple plant offenbar einen massiven Ausbau seiner Suchwerbung auf dem iPhone. Nach der App-Store-Anwendung soll Reklame künftig auch in der Kartenanwendung Apple Maps, der E-Book-Software Apple Books sowie dem Podcast-Client Apple Podcasts verkauft werden. Das berichtet ein bekannter Apple-Journalist in seinem Newsletter.

Den Angaben zufolge hat Apple dafür vorbereitende Maßnahmen getroffen. Die Ad-Group in Apples Organisation soll nun wieder direkt an den mächtigen Chef des Dienstegeschäfts, Eddy Cue, berichten, nachdem sie zuvor niedriger aufgehängt war. Konzernchef Tim Cook hält die Suchanzeigen, die derzeit nur im App Store angezeigt werden, für ein "tolles" Werkzeug zum Entdecken von Apps. Der Boss der Ad-Group, Todd Teresi, soll bereits rund vier Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr erreicht haben; die Gebühren, die Google für die Platzierung als Hauptsuchmaschine auf iPhone und Mac an Apple zahlt, sind hier offenbar nicht enthalten.

Apple hatte kürzlich durchblicken lassen, dass der Aufbau einer neuen Werbeplattform geplant ist. Die sogenannte Demand Side Platform (DSP) könnte den Reklameverkauf für die Suchkanäle des Konzerns automatisieren. Bloomberg-Reporter Mark Gurman glaubt, dass Karten, Podcasts und Books der logische nächste Schritt sind. Daneben könnte Apples Streamingdienst zum Werbeträger werden. Bei den kostenlosen Baseball-Übertragungen ist dies bereits der Fall.

Apple Maps, das der Konzern beständig ausbaut, soll intern bereits mit Suchanzeigen experimentiert haben. Dies erinnert an Google Maps, wo dies seit Jahren Standard ist. Apple könnte etwa bei der Suche nach Restaurants Werbung einblenden, die zur Gegend passen. Firmen müssten dann dafür Gebote platzieren, um ganz oben zu landen. Nicht geplant ist wohl allerdings, dass Apple zurück ins App-Anzeigengeschäft einsteigt, wie man dies einst von iAds kannte. Hier gab es nie große Erfolge.

Für Apple ist der Reklamebereich nicht unproblematisch, da der Konzern damit zum direkten Konkurrenten von Facebook, Google und unzähligen kleineren Anbietern wird, gleichzeitig aber die Plattform komplett kontrolliert. Der iPhone-Trackingschutz ATT sorgt etwa dafür, dass Facebook geringere Werbeumsätze macht. Kartellbehörden haben das Thema längst ins Visier genommen.

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(bsc)