Versionsverwaltung mit Tower 9: Merge-Konflikte schneller erkennen und beheben

Die Mac-Version des Git-Clients bringt ein neues Merge UI und liefert einige von Entwicklerinnen und Entwicklern lang ersehnte Funktionen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Flughafen-Tower

(Bild: FRED CC BY-SA 3.0)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Das deutsche Unternehmen SaaS.group hat Version 9 seines Git-Desktop-Clients Tower für macOS vorgelegt. Ein neues Merge UI soll Entwicklerinnen und Entwicklern unter anderem dabei helfen, Merge-Konflikte schneller zu erkennen und beheben zu können. In das Release sind zudem eine Reihe von Funktionen eingeflossen, die bereits seit Längerem auf der Wunschliste der Tower-Anwenderinnen und -Anwender stehen – darunter etwa die Möglichkeit, Snapshots zu erstellen.

Für das neue Release hatte sich das Tower-Entwicklungsteam zum Ziel gesetzt, die Zusammenführung von Code-Sequenzen und deren Überarbeitung nicht nur einheitlicher, sondern vor allem auch verständlicher zu gestalten. Dazu wurde das Merge UI gegenüber Tower 8 komplett überarbeitet. Gelb unterlegte Nachrichten-Banner informieren Entwicklerinnen und Entwickler nun unmissverständlich über auftretende Merge-Konflikte. Auf einen Blick ist die Zahl aller Konflikte – sowohl die der noch offenen als auch die der bereits aufgelösten (resolved) – zwischen zwei Branches zu erkennen. Über Filtereinstellungen lassen sich aber beispielsweise die erledigten Merge-Konflikte ausblenden.

Das neue Merge UI in Tower 9.

(Bild: SaaS.group GmbH)

Auch unter der neu gestalteten Oberfläche wartet das Merge UI mit neuen Funktionen auf. Stoßen Entwicklerinnen und Entwickler eine Zusammenführung von Branches oder Überarbeitungen per Merge, Rebase oder Pull an, warnt ein Dialogfenster umgehend vor potenziellen Konflikten. Darüber lassen sich noch nicht zusammengeführte Dateien nun einfach wiederherstellen, falls bei einem Merge Fehler auftreten.

Laut Ankündigung im Blog zählen Snapshots offenbar zu den von Tower-Anwenderinnen und -Anwendern lang ersehnten Funktionen. Um den aktuellen Stand ihrer Arbeit zu sichern, können Entwicklerinnen und Entwickler Snapshots ihrer kompletten Arbeitskopie sowie von einzelnen veränderten Dateien anlegen, die dann in der Stashes-Ansicht des Git-Clients jederzeit wieder einsehbar sind. So lassen sich verschiedene Ideen ausprobieren, ohne den Verlust des aktuellen Zustands riskieren zu müssen.

Einen weiteren Wunsch erfüllt das Tower-Team mit der Möglichkeit, Diffs in Changesets automatisch zu erweitern. Um darüber hinaus etwaige Performance-Probleme beim Laden sehr großer Diffs zu vermeiden, lässt sich nun ein Schwellenwert für die Größe festlegen, ab dem der Git-Client zunächst nachfragt, bevor er das Diff zu öffnen versucht. Der Standardwert für die Schwelle liegt bei 20 KByte.

Weitere Neuerungen und Bugfixes in Tower 9 für macOS lassen sich dem Tower-Blog entnehmen. Die separat entwickelte Windows-Variante liegt seit Ende vergangenen Jahres in Version 3 vor und wurde im März 2022 um die Verschlüsselungssoftware GPG (GNU Privacy Guard) erweitert. Der Git-Client kostet ab 59 Euro jährlich pro User. Studenten, Lehrer, Bildungseinrichtungen und gemeinnützige Organisationen können eine kostenlose Lizenz erhalten.

(map)