Red Hat OpenStack 17 mit dynamischen Ressourcenzuweisungen und mehr BGP-Features

In der neuen Red Hat OpenStack Platform 17 finden sich auf Telcos ausgerichtete Funktionen sowie mehr Integration mit OpenShift im Bereich virtueller Netze.

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(Bild: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • André von Raison

Rund eineinhalb Jahre nach Release 16 nutzte Red Hat den diesjährigen Mobile World Congress in Las Vegas als Ankündigungsplattform für die Version 17 der hauseigen OpenStack-Variante Red Hat OpenStack Platform. Ein Schwerpunkt bei der Entwicklung sei es gewesen, Serviceprovider beim "Aufbau moderner Netze mit einer offenen, hybride Cloud-Vision" zu unterstützen. Da nach Angaben des Herstellers rund 30 Prozent der kommerziellen 4G-LTE-Netze OpenStack nutzen, um damit rund 2,5 Milliarden Mobilfunkteilnehmer zu versorgen, sehe man hier zunehmenden Bedarf. Um Kunden mehr Flexibilität im Einsatz zu ermöglichen, habe man auch die Integration mit der hauseigenen Kubernetes-Plattform OpenShift weiter vorangetrieben.

OpenStack 17 basiert auf der OpenStack-Version "Wallaby" und setzt auf RHEL in Version 9. Im Blog der Ankündigung zählt Red Hat diverse technische Neuerungen auf:

  • dynamische Ressourcenzuweisung und Director Lite Deployment
  • neue HA-Funktionen für die Bereitstellung von Controller-HA beim Einsatz in Layer-2-Netzwerken (L2) und Multirack-HAV
  • verbesserter Day 1-2-Betrieb mit OVN-Migration
  • zusätzliche OVN-Netzwerk-Tools zur Validierung der Migration von OVS zu OVN
  • Hardware-Offload-Unterstützung für SmartNICS
  • verbesserte Sicherheitsfunktionen mit der rollenbasierten Zugriffskontrolle (RBAC) als Technical Preview
  • erweitertes Lifecycle-Management für kontinuierliche Funktions-Updates
  • eine virtualisierte Steuerungsebene auf Red Hat OpenShift, über die sich Cloud-native und VMs in derselben Infrastruktur betreiben lassen
  • Red Hat Ceph Storage 5 mit einer neuen Cephadm-Integration

Mit dem Update können Anbieter die Vorteile der OpenStack Platform zusammen mit Red Hat OpenShift nutzen, um die Ausfallsicherheit vom Core bis zum Egde zu erhöhen und sowohl virtuelle Netzwerkfunktionen (VNF) als auch Cloud-native Netzwerkfunktionen (CNFs) mit Bare-Metal-Performance nebeneinander in ihrem Netzwerk zu betreiben. Dafür lässt sich der OpenStack Control Layer als Workload auf OpenShift betreiben und dessen Orchestrierung auch zum Verwaltung des OpenStack Control Layers nutzen. Wie die Entwickler in ihrem Blog beschreiben, sind diese Funktionen über neue BGP-Fähigkeiten realisiert.

Red Hats Entwickler beschreiben die technische Realisierung der Netzwerkneuerungen von OpenStack 17 in ihrem Blog.

(Bild: Red Hat)

Das Border Gateway Protocol (BGP) läuft auf jedem Element des Netzwerks: Controller, Computes, Leaves und Spine. Die Red Hat OpenStack Platform verwendet FRRouting (FRR), um BGP in den Overcloud-Knoten zu aktivieren, und funktioniert dabei wie folgt:

Die Leaves sind als Route Reflectors konfiguriert und geben gelernte Routen an das Spine weiter. Die IPv6 link-local-Adresse jeder Schnittstelle verwendet für den Aufbau von BGP-Sessions BGP Unnumbered. Es besteht keine Notwendigkeit, eindeutige IP-Adressen auf diesen Schnittstellen zuzuweisen und zu konfigurieren, was die Bereitstellung vereinfacht. FRR bewirbt alle lokalen IP-Adressen (d.h. /32 bei IPv4 oder /128 bei IPv6) als direkt verbundene Host-Routen. Jedes Gerät verfügt über ausgehende Standard-ECMP-Routen (Equal-Cost Multi-Path Routing) für Lastausgleich und hohe Verfügbarkeit (keine L2-Bonds). Bidirectional Forwarding Detection (BFD), die konfigurierbar ist, wird zur Erkennung von Netzwerkausfällen für schnelle Konvergenzzeiten verwendet. OpenStack Neutron und Open Virtual Network (OVN) sind agnostisch und erfordern keine Änderungen oder Konfiguration.

Informationen zu den Anforderungen, Wechselwirkungen mit Repositories wie EPEL und weitere technische Details finden sich in den Release Notes.

(avr)