Ransomware: Klinikum Lippe entschlüsselt Daten nach "intensiven Verhandlungen"

Nach einem massiven Cyberangriff hat das Klinikum Lippe mit den Erpressern verhandelt und notwendige Daten zur Entschlüsselung der Systeme erhalten.

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(Bild: Black_Kira/Shutterstock.com)

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Nach einem massiven externen Cyberangriff hat das Klinikum Lippe nach intensiven Verhandlungen mit den Erpressern die notwendigen Daten zur Entschlüsselung der Systeme erhalten. Ob oder in welcher Höhe Lösegeld gezahlt wurde, ist nicht bekannt. Das Klinikum geht davon aus, dass der Cyberangriff beendet ist. Dies bedeute allerdings nicht, dass es keine weiteren Auswirkungen geben wird. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass es zu fortlaufenden Störungen der IT-Systeme kommen kann", sagt Christian Ritterbach, Pressesprecher des Klinikums.

Durch die umgehende Trennung von allen externen Netzen nach der Attacke habe weiterer Schaden verhindert werden können. Zwar kann die IT nun verschlüsselte Daten entschlüsseln, einsatzbereit ist die Computertechnik jedoch immer noch nicht. Daher wird das Klinikum auch in den kommenden Tagen weiterhin nur telefonisch oder per Fax zu erreichen sein.

Das Klinikum dankt den Behörden und Beamten des Landeskriminalamts, den Ermittlern, Dienstleistern bei der "Bewältigung der sensiblen Lage mit forensischen Maßnahmen". Zudem sei man froh, dass zu keiner Zeit Patienten in Gefahr waren – auch, da schnell auf analoge Verfahren zur Patientenversorgung umgestellt wurde.

Erst kürzlich haben mehr als 30 Experten der IT-Sicherheit und Informatik in Bildung, Forschung sowie dem privatwirtschaftlichen Sektor einen offenen Brief mit dem Titel "Lösegeldzahlungen bei Ransomware-Angriffen: ein geostrategisches Risiko" unterzeichnet. Darin erklären sie unter anderem, welche Risiken durch Lösegeldzahlungen entstehen, die weit über einzelne Personen oder Unternehmen hinausgehe.

Der Schaden durch Daten-Diebstahl, Spionage und Sabotage belaufe sich derzeit auf 223 Milliarden Euro jährlich. Für einen Großteil sei Ransomware verantwortlich.

(mack)