Amazon AWS: Wenn die Maschine aus Geodaten lernt

Ein umfassendes Update für die AWS ML-Plattform SageMaker war das Highlight der letzten Konferenztage re:invent. Daneben gab es News für Softwarearchitekten.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Benedikt Egetemeyr
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AWS hat auf seiner Hausmesse re:invent 2022 eine Reihe von Produkten aus den Bereichen künstliche Intelligenz (KI) und Softwarearchitektur präsentiert. Die Ankündigungen beendeten die Amazon-Veranstaltung in Las Vegas.

Der von AWS als Managed Service angebotene Machine-Learning-Dienst Amazon SageMaker bekommt gleich mehrere Erweiterungen: Als wesentliche Neuerung verkündet der Hersteller die Unterstützung von Geodaten innerhalb des hauseigenen ML-Tools. Mit der Erweiterung soll man etwa auf GPS-Koordinaten, die aus beliebiger Quelle stammen, maschinelles Lernen anwenden können. SageMaker bietet dafür bereits vortrainierte Deep-Learning-Modelle, deren Ergebnisse und Vorhersagen es auf einer Visualisierungsoberfläche zusammenführt.

Laut Hersteller gibt es darüber hinaus unter anderem Verbesserungen für die kollaborative Nutzung von SageMaker-Notebook-Instanzen sowie Vereinfachungen in Sachen Governance und einige Neuerungen aus dem Bereich Analytics. Mehr Detail-Infos dazu liefert der AWS-Blog. Die neuen SageMaker-Funktionen stehen ab sofort in allen AWS-Regionen zur Verfügung.

In der letzten Keynote der Veranstaltung führte Amazon-CTO Werner Vogels die Teilnehmer durch die Welt der ereignisgesteuerten Architekturen und verkündete eine Strategie, wie das Unternehmen die Entwicklung von Event-getriebenen Applikationen vereinfachen möchte. In diesem Kontext stellte AWS neue Funktionen für Step Functions vor.

Der visuelle Orchestrierungs-Service soll das parallele Abarbeiten von Workflows nun auch im großen Stil, mit bis zu 10.000-facher Parallelität, ermöglichen. Um nachfolgende Systeme nicht zu überlasten, die die Ausgabe von Step Functions verarbeiten sollen, bietet das Tool auch eine Option zum Drosseln des Outputs. Der Dienst ist serverless und cloud-native und kann somit ohne lange Setup-Zeit in Betrieb genommen werden. Das Step-Functions-Update bietet AWS zunächst nur in zehn Cloud-Regionen an, darunter aber auch Frankfurt.

Erwähnenswert ist außerdem die Ankündigung von AWS EventBridge Pipes. Mit der Erweiterung für AWS EventBridge sollen Anwender verschiedene Event-gesteuerte AWS-Dienste miteinander verknüpfen können, ohne dass Entwickler dafür Code schreiben müssen. Das Update steht nahezu allen AWS-Kunden zur Verfügung, allerdings nicht Nutzern der Region Zürich.

Auch für Entwickler bietet Amazon neue Dienste an, die deren Arbeitsalltag zu erleichtern sollen. AWS Application Composer soll mit einer grafischen Oberfläche das Generieren von IaaC-Code für Serverless-Komponenten deutlich vereinfachen. Mit dem neuen Angebot Amazon CodeCatalyst will AWS viele verschiedene Funktionen unter einem Dach vereinen, um nach eigener Aussage ganze Entwicklungsprojekte verwalten zu können.

(jvo)