Limit für kostenlose Tweets und kostenpflichtige Twitter-APIs kommen

Twitters Schnittstellen zu nutzen, kostet bald 100 US-Dollar im Monat. Es gibt ein Tweet-Limit für kostenlose Konten. Twitter-Blue macht 4000 Zeichen möglich.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Statt heute wird der Zugang zu den APIs erst am 13. Februar 2023 kostenpflichtig – und ab 100 US-Dollar kosten, das kündigen die Twitter-Devs in mehreren Tweets an. Der Umbau sei schwieriger und noch nicht abgeschlossen. Offenbar ging er auch mit anderen Störungen einher. Es soll eine Downtime von etwa 45 Minuten gegeben haben. Zahlreiche Schreiber konnten danach ihre Tweets nicht absetzen, weil ihr " tägliches Limit an Tweets" erreicht war. Das scheint zunächst aufgehoben zu sein. Ein Limit wird aber kommen. Twitter Blue hebt dafür das 280 Zeichen-Limit auf.

Twitter hatte ursprünglich angekündigt, dass ab dem heutigen Donnerstag mit einer Woche Vorlauf die APIs 1.1 und 2 nicht mehr kostenlos verfügbar sein werden. Ein straffer Zeitplan, der nun offensichtlich auch beim Anbieter nicht eingehalten werden konnte: Vier Tage mehr bleiben Entwicklern und Entscheidern, um die Änderung anzunehmen. Zudem ist der Preis erst jetzt bekannt, der für viele zumindest in Teilen ausschlaggebend sein dürfte, weiterhin Twitter zu nutzen. Betroffen sind freilich wenig Einzelpersonen, sondern eher Medien, Social-Media-Teams und weitere Dienste, die über die Schnittstellen Twitter eingebunden haben oder darüber Tweets ausspielen.

Der Basic-Tarif wird laut des Twitter-Dev-Accounts 100 US-Dollar im Monat kosten und einen "niedrigen Level an API-Nutzung" sowie Zugang zum Anzeigen-Bereich umfassen. Elon Musk hatte die 100 Dollar-Marke bereits zuvor als potentiellen Preis genannt. Der bisherige Premium-Zugang wird ab 13. Februar geschlossen sein – dann ist ein Umstieg auf den Unternehmens-Zugang nötig.

Bis zu 1500 Tweets im Monat – das ist die neue Obergrenze für kostenlose Konten mit Zugang zur Schnittstelle. Dies sei, heißt es im Tweet, "sehr wichtig für unser Ökosystem". Mit dem neuen Vorgehen wolle man Spam verhindern und wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen. "Wir bedanken uns für deine Geduld, während wir die Änderungen vornehmen, und freuen uns auf das, was du daraus machen wirst."

Twitter steht spätestens seit der Übernahme durch Elon Musk auf finanziell wackeligen Beinen. Die zuvor schon schwierige Lage hat sich durch abspringende Werbekunden noch verschärft. Diese waren unglücklich über Musks Entscheidungen hinsichtlich der Wiederfreigabe von zuvor gesperrten Accounts, etwa Donald Trump, aber auch anderer offen rechtsradikaler Menschen. Der Sparkurs geht so weit, dass selbst Mieten für Bürogebäude nicht bezahlt wurden.

Zu den Einnahmequellen gehört auch ein goldener Haken, der Unternehmensaccounts verifizieren soll. Er kostet monatlich 1000 US-Dollar. Für weitere damit verbundene Accounts sollen dann jeweils 50 US-Dollar im Monat fällig werden. Hierzu gibt es allerdings keine offizielle Bestätigung. Wer Twitter-Blue nutzt, also einen kostenpflichtigen Account für 8 US-Dollar im Monat, bekommt dafür die Möglichkeit, 4000 Zeichen in einem Tweet zu verfassen. Damit die Timeline keine Bleiwüste wird, sind in den Tweets zunächst weiterhin nur 280 Zeichen sichtbar, es gibt eine Art "Ausklappen"-Button. Während der Twitter-Blue-Account die Information sogleich in voller Länge in einen Tweet packt, nutzt der Dev-Account noch einen Garn-Thread. Noch gibt es die langen Tweets auch nur aus den USA heraus.

(emw)