Streit um Öffnung des VDSL-Netzes geht weiter

Die Konkurrenten des ehemaligen Monopolisten kritisieren die Absicht der Deutschen Telekom, sich im Streit um den VDSL-Ausbau an die Bundesnetzagentur zu wenden. Sie führe damit monatelange Verhandlungen ad absurdum.

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Nachdem sich die Deutsche Telekom im Streit um den VDSL-Ausbau an die Bundesnetzagentur wenden will, kommt nun Kritik von den Konkurrenten, die im Verband VATM organisiert sind. Die Telekom führe monatelange Verhandlungen ad absurdum und mache alle Versuche zunichte, zwischen den Marktteilnehmern einen möglichst weitgehenden Konsens zu erreichen, sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner laut Mitteilung.

Die Telekom hatte angekündigt, bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Entgeltfestlegung für die Nutzung ihrer Kabelkanäle, unbeschalteten Glasfaserstrecken und den Zugang an Multifunktionsgehäusen stellen zu wollen. Die Telekom begründete den Schritt damit, die Branche benötige "möglichst schnell Planungssicherheit, um ihre Versprechen umsetzen zu können". Die Telekom habe bereits vor einigen Monaten Konkurrenten Angebote unterbreitet. Die Verhandlungen seien aber bisher ohne Ergebnis verlaufen.

Für den VATM stellt sich die Lage anders dar. Er habe bereits im März zusammen mit dem Verband BREKO einen Vorschlag zu den Rahmenbedingungen vorgestellt. Dieser sei von der Telekom als diskussionswürdig betrachtet worden und habe in der nächsten Gesprächsrunde am 20. August weiterverhandelt werden sollen. Die Telekom habe aber weitere VDSL-Verhandlungen "faktisch abgebrochen". Sie versuche Tatsachen zu schaffen, die ihr strategische Vorteile im Markt sichern.

Die Telekom hatte auf der Computermesse CeBIT im März angekündigt, dass Konkurrenten künftig das auf Glasfaser basierende VDSL-Netz für Telefon- und Internetanschlüsse nutzen können. Anfang Juni hieß es noch von Seiten der Telekom, die Verhandlungen über die Öffnung des VDSL-Netzes verliefen konstruktiv. Mit Vodafone und 1&1 hat die Telekom mittlerweile Verträge über eine VDSL-Kooperation geschlossen. (anw)