Akademisches Vierteljahr: Leicas Systemkamera S2 kommt im September

Es könnte klappen mit Leicas Versprechen, die Systemkamera S2 noch im Sommer 2009 auf den Markt zu bringen – wenn man den Herbstanfang terminlich nicht allzu eng sieht. Immerhin nannten die Solmser schon konkrete Preise.

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Von
  • Carsten Meyer

Es könnte gerade noch klappen mit Leicas Versprechen, die auf der Photokina 2008 angekündigte Systemkamera S2 noch im Sommer 2009 auf den Markt zu bringen – wenn man den Termin des Äquinoktiums (23. September) etwas großzügiger auslegt.

Die Leica S2 ist der Protagonist eines von Grund auf neuentwickelten Spiegelreflex-Systems, dessen Bildformat mit 30 × 45 mm zwischen Kleinbild- und Mittelformat liegt. In der Formgebung lehnt sich die S2 an klassische Kleinbild-Spiegelreflexkameras an und übernimmt damit deren bewährtes Handling, ohne die unhandlichen Abmessungen gängiger Mittelformatkameras zu erreichen. Das wird vor allem die professionellen On-Location-Fotografen freuen, die nun 1,5 Bilder pro Sekunde mit 37,5 Megapixeln Auflösung erhalten.

Dank hoher Rechenleistung kann die S2 laut Leica hochwertige JPEG-Dateien direkt in der Kamera erzeugen. Das Adobe DNG-Formats für Bildrohdaten kann von fast allen namhaften Bildbearbeitungsprogrammen und Workflowlösungen bearbeitet werden. Leica liefert dazu die Workflow-Software Adobe Lightroom mit. Die Kamera besitzt Steckplätze für die Speicherkartenformate CompactFlash und SD und sichert auf Wunsch parallel Rohdaten im Adobe DNG-Format auf CompactFlash und JPEG auf der SD-Karte.

Leicas 35-mm-Summarit kommt auf umgerechnet 28 mm Kleinbild-Brennweite.

Zum Start der S-Serie wird es zunächst vier Objektive mit den wichtigsten Brennweiten geben: Das SUMMARIT-S 1:2,5/70 mm ASPH. als Normalobjektiv und das APO-TELEELMAR- S 1:3,5/180 mm für den Telebereich. Noch in 2009 folgen das APO-MACROSUMMARIT- S 1:2,5/120 mm für Nahaufnahmen und Porträts sowie das SUMMARIT-S 1:2,5/35 mm ASPH. für den Weitwinkelbereich. Für den Vergleich mit entsprechenden Kleinbild- Objektiven sind die genannten Brennweiten mit dem Faktor 0,8 zu multiplizieren ("Brennweitenverkürzung").

Die S2 selbst ist mit einem neu konstruierten Metall-Lamellen-Schlitzverschluss ausgestattet, der als kürzeste Verschlusszeit 1/4000 Sekunde und als Blitzsynchronzeit 1/125 Sekunde beherrscht. Die wichtigsten Brennweiten werden aber optional in einer Variante mit einem eigens entwickelten Zentralverschluss angeboten, den der Fotograf über den Hauptschalter der Kamera aktivieren kann. Der elektronisch gesteuerete Zentralverschluss gestattet Blitzsynchronzeiten bis herunter auf 1/500 Sekunde.

Der bei Leica entwickelte Autofokus der S2 setzt auf einen zentral angeordneten Kreuzsensor. Jedes S-Objektiv besitzt einen eigenen Mikrocontroller, der den Autofokus und die Irisblende geschwindigkeitsoptimiert steuert. Der Fokussierantrieb ist im Objektiv untergebracht und arbeitet mit einem äußerst geräuscharmen Getriebe, so der Hersteller.

Vickers-Härte 2000: Das Saphirglas des S2-P-Displays ist dreimal so hart wie Mineralglas.

Der Bildsensor der S2 wurde von Kodak eigens für das S-System entwickelt, währen Fujitsu beim Bildprozessor "Maestro" geholfen hat. Auf einen die Schärfe vermindernden Tiefpassfilter hat man bewusst verzichtet. Stattdessen wird etwaiges Moiré von der internen Signalverarbeitung gezielt erkannt und entfernt, um die Schärfeleistung der Objektive vollständig auszunutzen. Die maximale Empfindlichkeit des Sensors ist mit ISO 1250 allerdings recht konservativ bemessen. Als Display hat Leica ein 3-Zoll-TFT mit 460.000 Pixeln verbaut. Das Gehäuse der Kamera besteht aus robustem Magnesium-Druckguss und ist wie sämtliche S-Objektive aufwendig abgedichtet. Der Body misst 160 × 120 × 80 mm und wiegt mit Akku 1410 g.

Die S2 soll in zwei Versionen erscheinen: Das Grundmodell soll zu einem Preis von 18.600 Euro in den ausgewählten Fachhandel kommen, die S2-P mit kratzfestem Saphirglas über dem Display und Rundum-Sorglos-Servicepaket „Platinum“ kommt auf 22.200 Euro. Zum Start der S-Serie werden das Objektiv SUMMARIT-S 1:2,5/70 mm ASPH. (ca. 56 mm entspr. KB) für 3.600 Euro und das APO-TELE-ELMAR-S 1:3,5/180 mm für 5.280 Euro erhältlich sein. Noch in diesem Jahr sollen das APO-MACRO-SUMMARIT-S 1:2,5/120 mm, ebenfalls für 5280 Euro, und schließlich das SUMMARIT-S 1:2,5/35 mm ASPH. für 4.200 Euro folgen. Die CS-Varianten der S-Objektive sind natürlich etwas teurer, hier ist der Terminplan noch offen.. Das SUMMARIT-S 1:2,5/35 mm ASPH. CS folgt für 4.920 Euro. Der Multifunktionshandgriff S für 990 Euro soll Anfang 2010 das Sortiment ergänzen. (cm)