Apple prüft Google Voice weiter

Im Streit um die Zulassung von Google Voice für das iPhone bleibt Apple widerspenstig: Zwar habe es den Dienst entgegen anderslautenden Berichte noch nicht abgelehnt. Gleichwohl erklärt das Unternehmen, was ihm daran nicht passt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 139 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Apple hat am Freitag Berichte zurückgewiesen, das Unternehmen habe eine von Google für das iPhone entwickelte Version des Telefondienstes Voice abgelehnt. Man prüfe das Programm noch, erklärte Apple in seiner Antwort auf eine Anfrage der US-Regulierungsbehörde FCC, die den Fall seit Anfang August untersucht. Bislang habe man Voice nicht zugelassen, weil das Programm die Nutzeroberfläche und Kernfunktionen des iPhone verändere.

Als Beispiel für diese Veränderungen führt Apple an, dass Voice die SMS- und die Visual-Voicemail-Funktion des iPhone ersetze. Darüber hinaus habe Google noch nicht zugesichert, persönliche Daten der iPhone-Nutzer "nur in angemessener Weise zu verwenden". Apple zufolge überträgt Voice die gesamte Kontaktliste des Telefons an Googles Server.

Die Frage der FCC, ob es den Netzbetreiber und iPhone-Vertriebspartner AT&T bezüglich der Zulassung von Voice konsultiert habe, verneint Apple. Man habe lediglich vereinbart, keine iPhone-Anwendungen zuzulassen, die VoIP-Verbindungen über das AT&T-Mobilfunknetz aufbauen.

Bei Google Voice handelt es sich jedoch nicht um eine VoIP-Anwendung. Kern des Dienstes ist eine "Google-Telefonnummer", unter der Nutzer ihre gesamte Kommunikation bündeln können: Wird die Nummer angerufen, klingeln sämtliche Festnetz- und Mobiltelefone des Nutzers gleichzeitig, außerdem kann man Anrufe auf eine Voicebox umleiten lassen.

In seinem Schreiben an die FCC erläutert Apple auch, dass jede Woche 8500 neue Apps und Updates von externen Programmierern einträfen. Ein Team von 40 Mitarbeitern teste die Anwendungen, von denen 95 Prozent binnen 14 Tagen zugelassen würden. (cwo)