Preise für die vierzig besten Open-Source-Geschäftsanwendungen

Mit ihren Bossies (Best of Open Source Software Awards) zeichnet die US-amerikanische Newssite InfoWorld alljährlich die besten Open-Source-Programme in verschiedenen Bereichen aus.

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Von
  • Alexandra Kleijn

InfoWorld hat die Bossies (Best of Open Source Software Awards) für 2009 vergeben. Mit dem Preis werden die vierzig besten freien Geschäftsanwendungen ausgezeichnet. In dem Open Source Hall of Fame verzeichnet die US-amerikanische Newssite zudem die sechsunddreißig besten Open-Source-Anwendungen aller Zeiten. Hierzu gehören, so die Jury, unter anderem der Linux-Kernel, die GNU Compiler Collection (GCC) mit dem Rest der GNU-Toolchain, die beiden Opponenten Vi und Emacs, der CIFS-Server Samba, die Linux-Distributionen CentOS, Debian und Ubuntu, NetBSD sowie OpenBSD, die beiden populärsten Desktop-Umgebungen Gnome und KDE und Software wie Wine, die dafür sorgt, dass Windows-Anwendungen (mit gewissen Einschränkungen) unter Linux laufen. Eine Siegergalerie gibt es auch für Open-Source-Windows-Programme. Hier finden sich die üblichen Verdächtigen wie Firefox, OpenOffice, Gimp, VLC und die Virtualisierungssoftware VirtualBox.

Die Bossies teilte InfoWorld wie auch in den vorangehenden Jahren in verschiedene Kategorien auf. Bei der Anwendungsentwicklung gibt es Auszeichnungen für das PhoneGap-Framework, die Browser-Engine WebKit, Suns Entwicklungsumgebung Netbeans, das Debugging-Plug-in Web Service Explorer für Eclipse, die beiden Tools Hadoop und das darauf aufsetzende Hive, mit denen sich riesige Datenmengen (parallel) verarbeiten lassen, und die Business-Rules-Engine JBoss Drools. Bossies gehen zudem an die Javascript-Bibliothek jQuery, Novells freie .NET-Implementierung Mono, das OpenStreetMap-Projekt und die Websitenbegutachtungs-Site BrowserShots.

In der Kategorie Middleware und Plattformen heißen die Sieger MuleSource und WSO2. Den Mule Enterprise Service Bus hält die InfoWorld-Jury für die besten in der Open-Source-Welt. WSO2 bekommt die Auszeichnung für das SOA-Framework Carbon. Talend Open Studio und das leichtgewichtige Jitterbit gewinnen bei den Datenintegrationstools. Bei den Virtualisierern ehrt InfoWorld sowohl Xen, OpenVZ von Parallels als auch das von Sun übernommene VirtualBox. Einen Preis gibt es auch für die schnelle und kleine Apache-Alternative Nginx und für Turnkey Linux, womit sich Software-Appliances auf Ubuntu-Basis für Webanwendungen erstellen lassen.

Im Segment Netzwerk und Netzwerkmanagement finden sich bewährte Werkzeuge wie Nagios und Cacti und die Monitoring-Komplettlösung OpenNMS. Bei den Sicherheitslösungen tragen der KeePass-Kennwortmanager, die Firewall IPCop, PacketFence und das Netzwerk-Gateway Untangle den Sieg davon. Auch OpenFiler hat es den InfoWorld-Testern angetan. Die flexible NAS-Lösung bekommt zugleich die Auszeichnung als bestes SAN-Tool.

Bei den quelloffenen Business-Intelligence-Lösungen gibt es keine großen Überraschungen. Hier dominieren die Angebote von Pentaho und Jaspersoft, die sich gegenüber Speziallösungen wie Actuates BIRT oder SpagoBI mit ihrer größeren Funktionsvielfalt durchsetzen. Während die Pentaho-Suite vor allem in Bereichen wie OLAP, multidimensionale Analyse und ETL (Extract, Transform, Load) ihre Stärken ausspielt, punktet Jaspersoft mit seiner Reporting-Engine.

In der Kategorie Customer Relationship Management gewinnt wieder der Vorjahressieger SugarCRM. Beim Enterprise Resource Planning (ERP) gehen die Bossies an Compiere und Openbravo, die InfoWorld ebenfalls 2008 schon zu den besten kürte. Auf dem Gebiet Business Process Management (BMP) geht die Auszeichung an das relativ konkurrenzlose Intalio BPM, das in der kommerziellen Enterprise-Version neben einer Busines-Rules-Engine auch Features wie BAM (Business Activity Monitoring) und ECM (Enterprise Content Management – auf der Basis von Alfresco – mitbringt. (akl)