IFA

Zimmer-Zierrat: Digitale Bilderrahmen überall

Digitale Bilderrahmen sind auf der IFA in Berlin auf zahlreichen Ständen vertreten, der Trend geht zu höherer Qualität und ausgefallenem Design - etwa mit drei Displays in einem Gerät.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 142 Kommentare lesen
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps

LGs neue Bilderrahmen zeichnen sich durch eine schickes Design aus.

Neben den übermächtigen TV-Boliden führen digitale Bilderrahmen eher ein Schattendasein auf der IFA. Trotzdem sind sie auf zahlreichen Ständen vertreten, schließlich haben sie sich in den Verkaufregalen der Elektronikmärkte schon lange einen sicheren Platz erobert. Erfreulich auf der Messe: Es gibt nur noch selten 234-Zeilen-Billigdisplays mit grobpixeliger Auflösung, analoger Ansteuerung und starker Winkelabhängigkeit zu sehen. Vielmehr sind nun Bildschirme mit wenigstens 480 oder sogar 600 Zeilen zu finden, sodass man selbst aus geringem Betrachtungsabstand kaum noch Pixel wahrnimmt. Inzwischen herrscht das 4:3-Format gegenüber dem 16:9-Format vor, wohl weil die meisten Kompaktkameras dieses Seitenverhältnis als Standard nutzen. Displays im 3:2-Format, das alle digitalen Spiegelreflexkameras mit APS-C- oder Vollformat-Sensor nutzen, sind kaum erhältlich.

Der DPF7331 TR Gallery von Telefunken beherbergt gleich drei Displays in einem Gehäuse.

Immer mehr in den Vordergrund wie etwa bei den neuen Kleinbildschirmen von LG (Halle 11.2) tritt auch das Design. Schließlich steht der Bilderrahmen meist an exponierter Stelle im Wohnzimmer und soll auch im ausgeschalteten Zustand noch etwas hermachen. Der DPF7331 TR Gallery von Telefunken (Halle 8.2, Stand 102) vereint drei 7-Zoll-Displays in einem Gehäuse. Damit kann man gleich eine ganze Galerie von Digitalfotos anzeigen, um etwa unterschiedliche Ansichten ein- und desselben Motivs gegenüberzustellen oder thematisch zueinander passende Bilder zu gruppieren. Alle drei Rahmen bieten eine Auflösung von 800 × 600 Bildpunkten und entsprechen in ihrer Ausstattung dem DPF 7331. Der Dreifachrahmen soll noch in diesem Jahr zum Preis von 300 Euro erhältlich sein.

Samsungs Rahmen lässt sich auch als Zusatzdisplay am PC einsetzen.

Kodak (Halle 9, Stand 101) zeigt die neue D-Serie mit 8- oder 10-Zoll-Bildschirmen im 4:3-Format , die zwei unterschiedliche Designvarianten ermöglichen: mit und ohne beigelegter Rahmenblende, die dem Display den Stil eines traditionellen Bilderrahmens verleiht. Ein spezielles Klip-System erlaubt es zudem, beliebige Zusatzrahmen zu montieren. Der eingebaute Prozessor skaliert die hochauflösenden Bilder der Digitalkamera bei der Übertragung in den internen Speicher automatisch auf die Bildschirmauflösung herunter. Damit soll der interne Speicher für bis zu 4000 Aufnahmen reichen. Zur Reduzierung des Energiebedarfs stattet Kodak die Geräte mit einem besonders sparsamen, Energystar-zertifizierten Netzteil aus. Die Geräte sind ab sofort zu Preisen von 160 (8 Zoll) beziehungsweise 200 (10 Zoll) Euro im Handel erhältlich.

Sony DPP-F700 mit eingebautem Drucker

Samsungs neue Serie Digitaler Bilderrahmen (SPF-880P, SPF-1000P, in Halle 20) sind in einem hochglänzenden, schwarzen Design gehalten und nehmen ihre Bilder unter anderem via Bluetooth 2.0 drahtlos etwa von einem Handy entgegen. Zudem bieten beide Geräte eine Mini-Monitor-Funktion. Per USB am PC angeschlossen lassen sie sich als Zusatzbildschirme einsetzen: Während der Benutzer auf dem Hauptbildschirm weiterarbeitet, kann er auf dem Kleindisplay weitere Anwendungen wie den E-Mail-Eingang im Auge behalten.

Dank Akku lässt sich der Philips PhotoFrame SPH8208 auch ohne Netzteil betreiben.

Philips Halle 22 zeigt auf seinem Messestand die neue 8000er-Bilderrahmenserie, die mit ein paar Besonderheiten aufwarten kann. Damit man die Bilder nicht nur aus größerer Entfernung im Regal bewundern kann, sondern auch vom Sofa aus, besitzen die Bildschirme einen integrierten Akku. Man nimmt das Display einfach vom Ständer herunter und kann es dann für etwa zwei Stunden netzunabhängig betreiben. Als weitere Neuerung gibt es nun eine Bluetooth-Schnittstelle, um Bilder per Funk zum Bilderrahmen zu übertragen. Der Presi der 8-Zoll-Version soll 200 kosten.

Sony (Halle 4.2) zeigte auf einer IFA-Pressekonferenz den brandneuen Bilderrahmen DPP-F700 aus der S-Frame-Serie, in den ein kleiner Fotodrucker integriert ist. Die üblichen Funktionen wie Uhr, Kalender und Wecker sind eingebaut, das 7"-Display soll aus dem DPF-D72 stammen. Das Gerät wird etwa 200 Euro kosten.

Jobos SCP003 scannt Papierfotos und zeigt sie auf seinem Display an.

Jobo (Halle 15.1, Stand 104) präsentiert auf seinem Messestand nicht nur einen ersten Bilderrahmen mit Handgestensteuerung, sondern auch noch ein Kleindisplay mit integriertem Fotoscanner. Zum Scannen schiebt man die Papierbilder bis zu einer Größe von 10 × 15 Zentimeter einfach in einen Schlitz in der Front. Das Gerät digitalisiert die Aufnahme wahlweise mit bis zu 300 dpi und zeigt sie kurz darauf auf dem Display an. Parallel wird das Digitalbild im internen Speicher oder auf einer eingesteckten Speicherkarte abgelegt. Der SCP003 soll noch vor Weihnachten für etwa 220 Euro in den Handel kommen.

Fotobuch mal anders: TruView Digital in Halle 15.1/102 zeigt einen Viewer in Buchform, der auch gleich Sortierfächer für Speicherkarten enthält. Der interne Speicher soll Platz für tausende auf Screen-Größe eingedampfte Bilder bieten. Versionen mit 7"- und 8"-Displays sind verfügbar.

Aipteks digitales Bilderbuch besitzt einen flauschigen Einband.

Für Kinder, denen im Kinderzimmer der herkömmliche digitale Bilderrahmen einfach zu langweilig aussieht, bietet Aiptek (Halle 2.2, Stand 117) als Alternative eine Serie verspielter Displays mit kinderfreundlich gestalteten Blendrahmen – etwa mit Kuscheltieren oder Bilderbuchfiguren. Zudem zeigt Aiptek auf seinem Stand den Prototypen eines digitalen Bilderbuches – ein Display verpackt in einen kuscheligen Einband. Per USB oder Speicherkarte spielen die Eltern ein Kinderbuch auf das Display und schauen es sich gemeinsam mit den Kindern auf dem Sofa an und lesen dazu vor. Ob diese Art des Vorlesens Zukunft hat ist die große Frage. Großer Vorteil: Das Bücherregal bleibt leer und bietet mehr Platz für Kuscheltiere, Nachteil: kleine Kinder können ihre Lieblingsgeschichte kaum mit ins Bett nehmen. (pen)