Anonymisierendes Linux: Tails 5.11 komprimiert den Arbeitsspeicher

Mit etwa einer Woche Verspätung ist die anonymisierende Linux-Distribution Tails in Version 5.11 erschienen. Sie nutzt unter anderem komprimierten Speicher.

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Screenshot Tails-5.11-Desktop
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Die Maintainer der anonymisierenden Linux-Distribution Tails haben in der jetzt veröffentlichten Version 5.11 nicht nur die Software-Pakete aktualisiert. Sie aktivieren nun komprimierten Arbeitsspeicher und versprechen dadurch bessere Performance.

Die Entwickler heben insbesondere die Nutzung des zram-Moduls von Linux für Kompression des Arbeitsspeichers hervor. Das soll die Speicherkapazität des genutzten Computers erhöhen. "Sie können mehr Anwendungen ausführen oder Ihre Sitzung über längere Zeiträume nutzen. Tails kann mehr Last bewältigen, bevor es einfriert oder allmählich langsamer wird", schreiben die Tails-Maintainer in der Versionsankündigung. In der Praxis muss sich das noch beweisen.

Im Ressourcenmonitor von Tails fällt die aktive zram-Nutzung nach kurzer Sitzung noch nicht auf. Das soll sich bei längeren Sessions aber ändern.

(Bild: Screenshot)

Sie weisen zudem darauf hin, dass Bildschirmaufnahmen in Form von Screenshots oder Videos mit der in Gnome integrierten Funktion möglich sind. Eine kurze Anleitung erläutert etwa die nutzbaren Tastenkürzel dafür – so startet das gemeinsame Drücken von Strg+Alt+Shift+R eine Aufnahme, dieselbe Tastenkombination stoppt sie auch wieder. Allerdings landet so kein Ton in der Aufnahme, dazu solle die App Sound Recorder parallel laufen und für die dann in der Nachbearbeitung hinzufügbaren Audiospur sorgen. Besserung geloben die Tails-Macher für Version 6.0, die ab Mitte des Jahres kommen soll. Sie soll bessere Screencast-Funktionen enthalten.

Neben diesen Änderungen haben die Entwickler natürlich die zentralen Pakete für die Distribution auf den aktuellen Stand gebracht: Tor Browser ist jetzt auf dem Stand 12.0.4, Thunderbird in der frisch fehlerbereinigten Fassung 102.9.0 an Bord. Den Entsperrdialog auf dem Willkommens-Bildschirm für den persistenten Speicher ("Beständiger Datenspeicher") haben sie zudem etwas aufgehübscht.

Die Installationsanleitungen, um Tails auf einen neuen USB-Stick zu verfrachten, liefert das Projekt für unterschiedliche Betriebssysteme: FürLinux, macOS, Windows oder die Expertenversion für Debian oder Ubuntu an der Kommandozeile. Die Images sind auf getrennten Download-Seiten für USB-Sticks oder zum Brennen auf DVD oder für die Nutzung in der VM zu haben.

Vor rund einem Monat erschien Tails 5.10. Darin hatten die Entwickler eine mögliche Sicherheitslücke abgedichtet. Die nächste Version plant das Projekt für den 18. April dieses Jahres.

Siehe auch:

  • Tails: Download schnell und sicher von heise.de

(dmk)