Verbrenner-Debatte: Greenpeace protestiert gegen Verkehrspolitik und E-Fuels
Am Brandenburger Tor in Berlin protestierte Greenpeace mit einem scheinbar ins Pflaster gestürzten VW gegen E-Fuels und die Verkehrspolitik der Bundesregierung.
- dpa
"Mit ihrem bockigen Festhalten am Luftschloss E-Fuels beschädigt die FDP den Klimaschutz und Deutschlands Rolle in der EU", sagte Benjamin Stephan, Mobilitätsexperte von Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation bezog sich mit der Aktion auf die Haltung von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Streit über das ab 2035 in der EU geplante Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor.
Bundeskanzler soll "Einhalt gebieten"
Die ursprünglich vorgesehene EU-Abstimmung dazu war wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden. Wissing hatte gesagt, Deutschland könne einem solchen pauschalen Verbrenner-Aus zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen. "Wir fordern von Bundeskanzler Scholz, dass er dem Verhalten Einhalt gebietet", sagte ein Sprecher der Umweltorganisation.
Eigentlich hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten bereits im Herbst darauf verständigt, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Eine für Anfang März vorgesehene Bestätigung des Deals durch die EU-Staaten wurde wegen Nachforderungen Deutschlands jedoch abgesagt. Weil auch Italien, Bulgarien und Polen das Verbrennerverbot ablehnen, hätte es ohne die deutsche Zustimmung nicht die nötige Mehrheit für das Gesetz gegeben.
In der Bundesregierung ist es vor allem die FDP, die darauf dringt, dass auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrenner zugelassen werden dürfen, die klimaneutrale E-Fuels tanken. Die Partei begründet dies mit einem sogenannten Erwägungsgrund in der Einigung vom Herbst, der bestimmte Ausnahmen für Verbrenner mit E-Fuels vorsieht.
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(fpi)