Torvalds: Der Linux-Kernel ist aufgebläht

Linux-Schöpfer Linus Torvalds nennt den Kernel des freien Betriebssystems mit seiner Unterstützung für eine bunte Vielfalt an Geräten aufgebläht. Eine Lösung für das Problem sieht er jedoch nicht.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Linus Torvalds hält den Linux-Kernel für aufgebläht und riesig ("bloated and huge"). Zu dieser Aussage kam der Schöpfer des freien Betriebssystems bei einem Round-Table-Gespräch auf der LinuxCon, die gerade im US-amerikanische Portland stattfindet.

Das Statement von Torvalds kam als Reaktion auf Fragen, ob die Linux-Entwickler nicht zu schnell zu viele neue Features in den Kernel aufnehmen. Der Moderator des Gesprächs, Kernel-Entwickler James Bottomley wies auf eine interne Studie von Intel hin, aus der hervorgehe, dass der Kernel bei jedem neuen Release um zwei Prozentpunkte an Leistung einbüße. Für die letzten zehn Releases beziffere sich der Performance-Verlust auf zwölf Prozent.

Torvalds bedauert, dass der Linux-Kernel nicht unbedingt das schlanke, kleine und super-effiziente Stück Software ist, das ihm vor fünfzehn Jahren vorschwebte. An einen konkreten Plan, wie man den Leistungsabbau stoppen könne, fehle es jedoch.

Einen Teil des Problems sieht Torvalds in dem Erfolg von Linux. Das System läuft inzwischen auf so vielen unterschiedlichen Plattformen und unterstützt so viele Geräte, dass der Linux-Urheber die Überladenheit des Kernels zwar für unakzeptabel hält, sie zugleich aber kaum vermeidbar nennt.

Immerhin zeigte sich Torvalds zufrieden mit der Stabilität des Kernels: "Wir finden Bugs genauso schnell, wie wir sie hinzufügen – auch wenn wir mehr Code aufnehmen".

Siehe dazu auch:

(akl)