Elektromobilität: Zahl der E-Busse in Deutschland wächst laut Studie schnell

Insgesamt ist ihre Zahl noch gering, doch immer mehr elektrisch angetriebene Busse fahren auf Deutschlands Straßen. Einige Bundesländer stechen dabei hervor.

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(Bild: Daniel Jedzura / Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

In Deutschland sind immer mehr E-Busse auf den Straßen unterwegs. Im vergangenen Jahr fuhren nach einer am Samstag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung PwC bereits 1884 Busse mit emissionsfreien, elektrifizierten Antrieben auf den Straßen der Bundesrepublik – 620 mehr als 2021. Das entspricht einem Zuwachs von fast 50 Prozent innerhalb von zwölf Monaten.

Rund die Hälfte der E-Busse fährt dem "E-Bus-Radar" von PwC zufolge in nur drei Bundesländern. Allein in Nordrhein-Westfalen sind 382 Busse mit elektrifiziertem Antrieb unterwegs, weitere 292 in Hessen und noch einmal 228 in Hamburg. Auf den folgenden Plätzen rangieren der Studie zufolge Niedersachsen (193), Bayern (156), Berlin (149), Schleswig-Holstein (140) und Baden-Württemberg (119). In den übrigen acht Ländern werden insgesamt lediglich 225 Busse mit elektrifiziertem Antrieb eingesetzt. Auffällig ist laut PwC ein deutliches West-Ost-Gefälle: In größerem Umfang sind die E-Busse bislang vor allem im Westen Deutschlands und in Berlin unterwegs.

Die drei Städte mit den meisten E-Bussen (Batterie- und Brennstoffzellenantrieb) waren – wie 2021 – Hamburg, Berlin und Köln. Neu im Top-20-Ranking sind Nürnberg, Hannover und der Landkreis Ludwigslust-Parchim. "Dass jedes Jahr neue Städte im Top-20-Ranking auftauchen, zeigt die zunehmend größere geografische Verbreitung", sagte der PwC-Mobilitätsexperte Maximilian Rohs. Das Beispiel Ludwigslust-Parchim zeige außerdem, dass die Dekarbonisierung nicht nur eine Aufgabe für große Städte sei. "Wir leben im Jahrzehnt des E-Busses und diese werden schon bald deutschlandweit das Bild des ÖPNV als Vorreiter in Sachen Umwelt- und Klimaschutz bereichern."

Laut PwC planen die Verkehrsunternehmen, in den nächsten Jahren 6600 weitere E-Busse anzuschaffen. Vorreiter seien dabei Berlin und Hamburg. Doch trotz steigender Zahlen warnte Rohs vor allzu großem Optimismus: Mit derzeit 3,5 Prozent sei der Anteil der E-Busse bundesweit betrachtet "immer noch gering". Es gebe noch viel zu tun. Dabei dürfe die Umstellung auf E-Busse nicht zu Lasten des ÖPNV-Angebots gehen. Denn ein umfassendes ÖPNV-Angebot bilde das Fundament, um im Verkehr die Klimaschutzziele zu erreichen.

Der "E-Bus-Radar" von PwC berücksichtigt Busse mit mehr als acht Fahrgastplätzen (Fahrzeugklasse M3), elektrifizierten Antrieben und externer Energiezufuhr, die im Sinne der "Clean Vehicles Directive" (CVD) der Europäischen Union als "sauber" oder "emissionsfrei" gelten.

(tiw)