GTC: Nvidia-Chef zeigt erste Fermi-Grafikkarte (Update)

Nvidia-Chef Jen-Hsung Huang hat die GPU Technology Conference mit einer zweistündigen Keynote eröffnet, auf der er eine erste Grafikkarte mit dem Fermi-Grafikchip präsentierte.

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Nvidia-Chef Jen-Hsung Huang präsentierte die erste Grafikkarte mit Fermi-GPU.

Nvidia-Chef Jen-Hsung Huang hat die GPU Technology Conference im kalifornischen San Jose mit einer knapp zweistündigen Keynote eröffnet, die in HD und 3D-Stereo live ins Netz gestreamt wurde. Dabei stellte Huang unter anderem die Architektur der kommenden Grafikkarten-Generation mit Fermi-Grafikchips vor und präsentierte schließlich auch eine erste Grafikkarte. Zwar kommt Nvidia mit verbesserter Dual-Precision-Leistung und ECC-Schutz bei kommenden Tesla-Grafikkarten besonders den Wünschen der HPC-Welt nach, jedoch sollen auch die GeForce-Abkömmlinge eine deutlich höhere Grafikleistung als die vor Kurzem von AMD vorgestellten DirectX-11-Grafikkarten der Radeon-HD-5800-Serie besitzen.

Nvidias Konkurrent punktete bei der Radeon HD 5870 besonders mit einer niedrigen Leistungsaufnahme im Leerlauf. Auf die Frage, wie hoch diese bei Grafikkarten mit dem aus drei Milliarden Transistoren bestehenden Fermi-Chip sei, entgegnete Jen-Hsung Huang, dass deren Leistungsaufnahme ähnlich oder gar geringer ausfalle als die der GPUs aus der aktuellen GeForce-Serie. Zum Vergleich: Eine GeForce GTX 285 benötigt rund 30 Watt im Leerlauf. Für den HPC-Bereich soll es sogar passiv gekühlte Tesla-Modelle geben. Unter Volllast dürften Nvidias kommende GeForce-Grafikkarten jedoch etwas mehr ziehen als die derzeitigen High-End-Modelle der GT200-Serie. Die von Huang präsentierte Karte besitzt immerhin je einen sechs- und einen achtpoligen Stromanschluss, sodass High-End-Fermi-Karten je nach Spezifikation bis zu 300 Watt verheizen könnten.

Die vorgestellte Grafikkarte besitzt einen sechs- und achtpoligen Stromanschluss.

Nvidia will den Fermi-Chip vom Low-End- bis ins High-End-Segment einsetzen. Weitere Details zur GeForce-Serie wie beispielsweise finale Taktraten gab der Nvidia-Chef nicht preis. Bis zum Erscheinen der ersten Karten dürften noch "einige kurze Monate" vergehen, zumindest handele es sich um einen Dienstag, scherzte Huang.

Der Nvidia-Chef betonte zudem die Wichtigkeit von Grafikkarten und ihrer im Vergleich zu CPUs gigantischen Rechenleistung, die beispielsweise für die Bereiche der Medizin (etwa der Brustkrebsfrüherkennung) und der Klimaforschung enorme Fortschritte versprechen. Der Nvidia-Chef stellte bereits in zehn Jahren Grafikchips mit einer Rechenleistung von einem Petaflops in Aussicht – so viel wie IBMs Supercomputer Roadrunner, der derzeit die Weltspitze in der Rechenleistung darstellt. Bereits die Fermi-GPU sei ein "Supercomputer mit der Seele eines Grafikchips". In nicht allzu ferner Zukunft erwartet Huang auf Grafikchips basierende Supercomputer, die eine Rechenleistung von 20 Petaflops erreichen können.

(Update:) Das US-amerikanische Oak Ridge National Laboratory (ORNL), das den weltweit zweiten Petaflops-Supercomputer Jaguar betreibt – ein Cray XT5 mit AMD-Opteron-Prozessoren –, zieht auch den Einsatz von Nvidia-Fermi-Karten in einem künftigen HPC-System in Betracht, das im Laufe der nächsten zehn Jahre Exaflops-Rechenleistung erreichen soll. Konkretere Planungen gibt es aber offenbar noch nicht. (mfi)