Kampf gegen manipulierte Bilder: Microsoft und Truepic testen neues Verfahren

Um Fake News entgegenzutreten, dokumentiert eine NGO das kulturelle Erbe der Ukraine. Microsofts Azure soll Quelle und Inhalt von Fotos dauerhaft speichern.

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Beispielbild mit Echtheitsmarke von Truepic

Als "Validated Media" sollen Bilder per Truepic markiert werden.

(Bild: Truepic)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Unter dem Namen "Project Providence" testen Microsoft und das Startup Truepic in der Ukraine ein System, mit dem Fotos von der Aufnahme bis zur Anzeige auf einer Onlineplattform auf Echtheit geprüft werden können sollen. Die beiden Unternehmen stellen ihre Technik dafür der NGO "Anti-Corruption Headquarters" zur Verfügung.

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Kern des Projekts ist das SDK "Truepic Lens", das auf Smartphones läuft. Es fügt Bildern und Videos bei der Aufnahme verschlüsselte Daten über unter anderem Auflösung, Ort und Zeit hinzu. Diese sollen dann in Microsofts Clouddienst Azure gespeichert werden. Auch wenn später ein Ausschnitt des Originalbildes beispielsweise auf einer Webseite veröffentlicht wird, lassen sich die Daten und das Original abrufen - das ergibt einen Inhalts- und Herkunftsnachweis, die so genannte Provenienz.

Das Projekt steht dabei nicht in Konkurrenz zur Echtheits-Initiative CAI, der unter Federführung von Adobe inzwischen auch unter anderem Microsoft, Canon, Leica und Nikon beigetreten sind. Vielmehr arbeitet Truepic nach der technischen Spezifikation von C2PA, auf der auch CAI basiert.

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In einer Mitteilung von Truepic bekräftigt auch Microsoft-Vize Teresa Huston die Notwendigkeit von dokumentiert echten Bildern, nicht nur in Krisengebieten: "Heute werden manipulierte Online-Inhalte immer raffinierter. Dieses Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt in unseren Bemühungen, Technologien zu entwickeln, die es Menschen ermöglichen, maßgebliche und vertrauenswürdige Informationen zu finden, zu nutzen und zu teilen." Ob und wie sich das Verfahren bewährt, ist noch nicht abzusehen, Huston bezeichnet das Projekt an gleicher Stelle auch als "proof-of-concept".

(nie)