Musikpirateriereport 2003 nennt schwarze Schafe

Die International Federation of the Phonographic Industry benennt in ihrem "Commercial Piracy Report 2003" zehn Länder, in denen der Handel mit raubkopierten CDs in einem krassen Missverhältnis zum legalen Handel steht.

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Von
  • Oliver Lau

Die International Federation of the Phonographic Industry IFPI stellt in ihrem Commercial Piracy Report 2003 (PDF) fest, dass sich der Handel mit raubkopierten CDs in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt hat. Die Gesamtzahl der Raubkopien habe erstmals die Schwelle von einer Milliarde Stück überschritten. Jede dritte weltweit verkaufte CD sei damit eine Raubkopie. Die IFPI schätzt den dadurch entstandenen Schaden auf mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar.

Während sich die Musikpiraten in "Verbrechersyndikaten" organisierten, drohe dem legalen Musikgeschäft in den am stärksten betroffenen Ländern der Zusammenbruch, liest es sich in dem Report. Die IFPI habe sich daher zehn Länder herausgegriffen, in denen neben anderen Kriterien das Umsatz-Verhältnis von illegalem zu legalem Handel (Pirateriequote, Piracy Level) besonders bedenklich sei, und wolle dort in Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden verschärft gegen Musikpiraterie vorgehen. Diese Länder sind: Brasilien, China, Mexiko, Paraguay, Polen, Russland, Spanien, Taiwan, Thailand und die Ukraine. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen mit einer Pirateriequote von weniger als 10 Prozent im hinteren Feld.

In Mexiko, wo auf dem Schwarzmarkt Erlöse im Höhe von 211 Millionen US-Dollar erzielt worden seien, aber nur 54 Millionen US-Dollar aus dem legalen Verkauf, habe man bereits zwei große Fahndungserfolge verzeichnen können, heißt es im Report. Auch auf den Philippinen und in Luxemburg habe man rund eine Million CDs beschlagnahmen können.

Die Raubkopiererszene, wie auch das Internet, führe also zu großen Verlusten bei der Musikindustrie. Und wo kein legaler Umsatz eingefahren werde, da litten auch die Steuereinnahmen der jeweiligen Regierungen. Darum wolle die IFPI auf strengere Urheberrechtsgesetze, schärfere Auflagen für CD-Produktionsstätten und striktere Verfolgung von Straftätern hinwirken.

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