Intel: "Sierra Forest" bringt 144 CPU-Kerne, "Emerald Rapids" mit riesigen Dies

Intel hat einen Einblick in seine Prozessorentwicklung gewährt. Spannend wird es mit der Server-CPU "Sierra Forest" im ersten Halbjahr 2024.

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Intels "Emerald Rapids" mit nur noch zwei statt vier Chiplets.

(Bild: Intel)

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Bei Intels Serversparte läuft momentan alles rund. Das betonte der Chiphersteller jüngst in einem Investor Webinar – und ist gerade in Hinblick auf die vielen Verspätungen der vergangenen Jahre eine willkommene Mitteilung. Mit im Gepäck waren Updates zu allerlei Server-CPUs, darunter die nächsten Generationen bestehend aus Emerald Rapids, Sierra Forest und Granite Rapids.

Sierra Forest nutzt in einer ersten Iteration 144 E-Cores, die auf eine hohe Effizienz getrimmt sind, anstelle von Performance-Kernen (P-Cores). Sie sind für Hyperscaler gedacht, die eher viele kleine Kerne anstatt weniger große benötigen. Intel verspricht die beste Rechenleistung pro Watt in dieser Serverklasse. Sierra Forest soll insbesondere den ARM-Serverprozessoren den Wind aus den Segeln nehmen.

Intel schränkt die Markteinführung nunmehr auf das erste Halbjahr 2024 ein. Ein erster Cloud-Kunde soll bereits Muster erhalten haben; im Livestream zeigte Intel einen lauffähigen 144-Kern-Prozessor.

Intel zeigt einen gebooteten "Sierra Forest"-Prozessor mit 144 lauffähigen Kernen.

(Bild: Intel)

Sierra Forest ist die erste CPU-Generation, die im Intel-3-Prozess gefertigt wird – eine verbesserte Version jenes Prozesses, den Intel früher als 7 Nanometer bezeichnete (heute Intel 4). Der Nachfolger Clearwater Forest soll direkt den Sprung auf Intel 18A vornehmen, also 20A auslassen – wenn alles klappt, sogar schon im Jahr 2025.

Intel und AMD liefern sich ab 2024 bei den flächenoptimierten Server-CPUs ein voraussichtlich spannendes Gefecht. AMD plant Bergamo mit bis zu 128 abgespeckten Zen-4c-Kernen, die anders als Intels bisherigen E-Cores aber Simultaneous Multithreading (SMT) beherrschen und somit 256 Threads abarbeiten können.

Intel-Präsentation Investor Webinar (5 Bilder)

(Bild: Intel)

Im vierten Quartal 2024 will Intel seine fünfte Generation Xeon Scalable alias Emerald Rapids vorstellen. Sie folgt auf Sapphire Rapids und stellt eine verbesserte Version für die gleiche Plattform dar. Auffällig: Intel wechselt von vier Chiplets bei Sapphire Rapids auf zwei riesig wirkende Chiplets bei Emerald Rapids.

Größere Änderungen kommen allerdings erst in der übernächsten Generation Granite Rapids, die wie Sierra Forest mit Intel-3-Technik gefertigt wird und im Jahr 2024 erscheinen soll. Der Speichercontroller kann mit neuen RAM-Riegeln umgehen, die Multiplexer Combined Ranks (MCR) verwenden. Die Riegel erreichen DDR5-8800-Geschwindigkeit, indem sie die Daten klüger auf zwei Ranks verteilen als bisher. Die DRAM-Bausteine selbst schaffen DDR5-4400-Geschwindigkeit, hängen allerdings hinter einem Pufferchip (Buffer/Multiplexer), der mit doppelter Taktfrequenz (also DDR5-8800) an den Prozessor angebunden ist.

"Emeralds Rapids" vs. "Sapphire Rapids (2 Bilder)

Emerald Rapids (zwei Dies)

Mit DDR5-8800 sind die MCR-RDIMMs noch schneller als Ende 2022 angekündigt. Damals versprachen SK Hynix, Intel und Renesas DDR5-8000-Geschwindigkeit. SK Hynix baut derweil die passenden Riegel, von Renesas stammt der Pufferchip. Bei einem System mit zwei Prozessoren auf einem Mainboard verspricht Intel Übertragungsraten von mehr als 1,5 TByte/s. Das spricht für zweimal 12 Speicherkanäle mit einer Übertragungsrate von knapp 845 GByte/s pro CPU – 83 Prozent mehr als mit DDR5-4800 möglich wäre.

Update

Angaben zu Emerald Rapids und Granite Rapids korrigiert.

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