Analyst: Warum Apples Mixed-Reality-Headset wohl doch nicht zur WWDC kommt

Die Vorstellung von Apples erstem Mixed-Reality-Headset auf der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni schien gesetzt. Jetzt gibt es Zweifel aus der Zulieferkette.

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(Bild: Shutterstock)

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Nicht wenige Influencer hatten am Mittwochabend nach Ankündigung von Apples Entwicklerkonferenz WWDC Ringe in den Augen: In der von Apple als Einladungsmotiv verwendeten stilisierten Abbildung der Rainbow Stage genannten Bühne des Apple Parks sahen sie noch viel mehr, nämlich Andeutungen eines Auges oder der Struktur eines Headsets. Jetzt werden aber aus Fernost Zweifel daran angemeldet, dass die Vorstellung des ersten Mixed-Reality-Headsets von Apple im Juni wirklich bevorsteht.

Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo aus Taiwan spricht in einem neuen Tweet davon, dass Apple seine Produktionspläne für das Headset in das dritte Quartal verschoben habe. Kuo verfügt über gute Kontakte zu den Zulieferbetrieben Apples in China. In der Vergangenheit waren seine Analysen häufig zutreffend, da Apple die vielfältigen Geschäftsbeziehungen der Zulieferer untereinander kaum abschotten kann und zudem sehr viele Menschen an der Produktion beteiligt sind.

Kuo schreibt, dass Apple die Montage erneut um ein bis zwei Monate verschoben habe. So rechne er für dieses Jahr auch nur mit 200.000 bis 300.000 Geräten, die produziert werden – ursprünglich sei von einer halben Million Headsets ausgegangen worden. Gemessen daran, wie lange das Headset schon durch die Gerüchteküche geistert, wäre das eine minimale Verschiebung. Schon seit Jahren werden Apple konkrete Pläne im Bereich der gemischten oder erweiterten Realität unterstellt. Inzwischen wird jede aufgetauchte Kabelverbindung als Anzeichen gewertet.

Zu den Gründen erklärt Kuo, dass Apple Bedenken wegen der schleppenden Konjunktur habe, aber auch unglücklich über Kompromisse bei der Hardware sei, darunter das Gewicht des Headsets. Auch der hohe Preis von 3000 bis 4000 US-Dollar erzeuge wohl Bauchschmerzen. Zuletzt war bekannt geworden, dass es bei einer internen Vorstellung des Headsets bei Apple wohl skeptische Reaktionen gegeben habe.

Kuo schlussfolgert, dass Apple nicht optimistisch sei, dass sich der "iPhone-Moment" bei der Vorstellung wiederholen lassen. Ob ein späterer Verkaufsstart gleichwohl bedeutet, dass Apple nicht trotzdem die Idee des Headsets und das Betriebssystem auf der WWDC Anfang Juni vorstellt, gilt abzuwarten. So wurde im Jahr 2022 auch CarPlay der nächsten Generation präsentiert, obwohl die ersten Autos damit erst Ende 2023 vorgestellt werden sollen. Und auch andere Produkte wie der Mac Pro wurden teils Monate vor der Verfügbarkeit im Handel eingeführt.

(mki)