EU-Gesundheitsdatenraum: HL7 FHIR wird Interoperabilitätsstandard

Für einen gemeinsamen europäischen Gesundheitsdatenraum will das europäische eHealth-Netzwerk verstärkt auf Fast Healthcare Interoperability Ressources setzen.

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Patientenakte mit FHIR-Symbol

(Bild: Erstellt mit Midjourney durch heise online)

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In Zukunft soll es einen gemeinsamen europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) geben. Für eine dazugehörige grenzüberschreitende Gesundheitsdiensteinfrastruktur (eHealth Digital Service Infrastructure, eHDSI) sollen künftig HL7 Fast Healthcare Interoperability Ressources (FHIR) als Interoperabilitätsstandard eingesetzt werden. Das haben die Mitglieder des europäische eHealth-Netzwerks auf ihrem 23. Treffen beschlossen.

Damit werde ein "wichtiger Meilenstein" für mehr Interoperabilität gelegt, wie der für die Gematik zuständige Unterabteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium, Sebastian Zilch, auf LinkedIn schreibt. Das vom Normengremium Health Level 7 entwickelte Format soll laut Vincent van Pelt von der niederländischen, digitalen Gesundheitsagentur Nictiz den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen IT-Systemen im Gesundheitswesen erleichtern. 23 der 27 EU-Länder hätten den Vorschlag angenommen.

Geplant ist, dass Krankenhausentlassberichte, Labordaten und Bildbefundung in Zukunft ausschließlich in FHIR umgesetzt werden. Damit sollen die Daten leichter zwischen unterschiedlichen Systemen ausgetauscht werden. Der offene Standard setzt auf sogenannte Ressourcen, Abstraktionen medizinischer Daten, welche dann mittels bekannter Web-Technologien (REST) in JSON oder XML übertragen werden. Auch für bereits europäisch vereinbarte Datensätze wie die internationale Patientenkurzakte und elektronischer Medikationsplan existieren bereits alternative FHIR-Versionen.

Update

Angaben zu FHIR spezifiziert und ergänzt, dass FHIR für die International Patient Summary bereits im Einsatz ist.

(mack)