EU-Generaldirektion weitet Förderung von 3D-Technologien aus

Derzeit fördert Brüssel neun Projekte, mit denen die Entwicklung von 3D-Technologien im Medienbereich vorangetrieben werden soll. Jetzt wird am Arbeitsprogramm für die Jahre 2011 bis 2013 gefeilt. Vorschläge für FuE-Vorhaben können noch bis zum 19. Dezember eingereicht werden.

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Von
  • Richard Sietmann

Die Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der Brüsseler EU-Kommission fördert im aktuellen 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) derzeit neun Projekte, mit denen die Entwicklung von 3D-Technologien vorangetrieben werden soll. Gegenwärtig bereitet die Abteilung Networked Media Systems zu "3D Media Internet" sowie zu den weiteren Themenbereichen "Content-Aware Networks", "Networked Search" und "Immersive Media" das Arbeitsprogramm 2011 bis 2013 vor. Vorschläge für FuE-Vorhaben können noch bis zum 19. Dezember eingereicht werden, erklärte Abteilungsleiter Luis Rodriguez-Rosello heute auf einem Workshop zu "3D Media" im Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI). Einen Monat später, am 19. Januar, soll dann auf einer Veranstaltung die Ausrichtung der Forschungsaktivitäten in diesen Bereichen mit den Beteiligten diskutiert werden.

Die aktuell unter dem Dach des European 3D Media Cluster geförderten Einzelprojekte decken zusammen bereits wesentliche Teile der Kette von der "Content Generation" bis zur Wiedergabe ab. So werden beispielsweise in 3D4YOU Schlüsselkomponenten für 3D-Fernsehsysteme entwickelt, in MOBILE3DTV wird an robusten Übertragungsmechanismen via DVB-H gearbeitet; 3D Presence will Videokonferenzen plastischer werden lassen, in 2020 3D Media stehen immersive Systeme unter dem Schlagwort "Surround Video" auf dem Programm, und in 3DPHONE geht es darum, ein "all-3D"-Handy mit eingebauter 3D-Kamera und autostereoskopischem (brillenlosem) Display zu entwickeln, wobei Letzteres mit einem 3D-Userinterface auch "das Navigieren in Verzeichnissen auf Fingerzeig" erlauben soll, wie der Leiter des Clusters, Karsten Müller vom HHI, erläuterte.

"Nötig sind Standards, um die Interoperabilität zu sichern", betonte Thiery Borel von Thomson auf dem Workshop. Er wies auf die Schwierigkeit hin, die vielen Standardisierungsgremien, die sich auf diesem Gebiet jeweils mit Teilaspekten befassen, unter einen Hut zu bringen. So gibt es von der Blu-ray Disc Association (BDA) und dem DVD-Forum über HDMI, CEA, ITU-R bis zu DVB und MPEG bereits zahlreiche Arbeitsgruppen und Aktivitäten, die sich jeweils mit Teilaspekten beschäftigen. Zur Koordinierung und Abstimmung hat sich im vergangenen Jahr das 3D@Home-Konsortium gebildet, das, wie Borel berichtete, bereits 36 Mitglieder zählt. (pmz)