Frauen kommt es im Web auf Usability an

Frauen und Männer stellen unterschiedliche Anforderungen an eine gelungene Website.

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Von
  • Petra Vogt

Frauen und Männer stellen unterschiedliche Anforderungen an eine gelungene Website. Das will das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen eResult GmbH festgestellt haben, wie aus der entsprechenden Wom@n-Online-Studie-II hervorgeht. Danach messen Frauen einer übersichtlichen Startseite und einer schnellen Ladezeit eine höhere Bedeutung zu als männliche Nutzer. Insgesamt sei die Nutzerfreundlichkeit (Usability) eines Webangebots Frauen besonders wichtig.

Die Erhebung fand per Web-Fragebogen mit 429 Männern und Frauen statt. Die Forscher wollen beispielsweise herausgefunden haben, dass es Frauen bei Transaktionen in Shops bevorzugen, wenn nur wenige Schritte bis zum Abschluss der Buchung beziehungsweise Bestellung nötig sind. Hilfen zu Formulareingaben und alternative Bestellmöglichkeiten über Telefon oder Fax würden Frauen besonders schätzen. Bei Informationsangeboten wie Online-Frauenzeitschriften werde von ihnen Wert auf einen schnellen und einfachen Zugang und ein nicht zu buntes Layout mit nur wenigen Animationen auf der Homepage gelegt.

Diese Ergebnisse passen gut zu anderen Forschungsergebnissen über geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Nutzung von Websites. Eine MediaAnalyzer-Studie hatte 2002 zum Beispiel herausgefunden, dass Frauen Navigationsleisten und Menüs stärker beachten als Männer. W3B konstatierte in seiner Studie "Frauen im Internet", dass Frauen gute Navigation wichtiger ist als aufwendiges Design. eResult-Geschäftsführerin Miriam Yom rät als Fazit aus den Studienergebnissen: "Angebote, die weibliche Nutzer als wichtige Zielgruppe haben, sollten stärker auf die systematische Verbesserung ihrer Nutzungsfreundlichkeit hinarbeiten."

Dass Männern gute Usability für eine erfolgreiche Bedienung nicht genauso wichtig ist, kann aus der Studie jedoch nicht geschlossen werden. Da eResult rein auf die Eigenaussagen der Testteilnehmer gesetzt hat, ist es möglich, dass Frauen einfach eher zugeben, dass ihnen Unterstützung und gute Bedienung wichtig sind. Das Konzept "Usability" als solches ist jedenfalls geschlechtsneutral -- es definiert schließlich einfach, ob die Zielgruppe einer Site sie effizient, effektiv und zufriedenstellend bedienen kann. (Petra Vogt) / (hob)