Statistiker weiter uneins über deutschen Notebook-Markt

Laut Dataquest steht Medion an der Spitze der Notebook-Verkäufer in Deutschland.

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Über die Notebook-Verkaufszahlen in Deutschland sind sich die Marktforschungsunternehmen wie gewohnt uneinig, diesmal geht es um das zweite Quartal: Nachdem Toshiba eine GfK-Studie zitiert, die Fujitsu-Siemens in Deutschland als Marktführer vor Toshiba sieht und den bisherigen Marktführer Gericom gar nicht erst erwähnt, veröffentlicht der Notebook-Riese Gericom im Halbjahresbericht ganz andere Zahlen, die insbesondere dem Rivalen Toshiba nur Platz 6 zugestehen.

Laut Gericom-Zahlen steht Medion derzeit in Deutschland mit 80.000 verkauften Notebooks im zweiten Quartal an der Spitze, was einem Anteil von 14,5 Prozent entspricht. Danach folgt Fujitsu-Siemens mit 62.000 Notebooks und 11,2 Prozent Marktanteil. Gericom selbst sieht sich auf dem dritten Platz mit 58.500 Geräten, was 10,6 Prozent Marktanteil entspricht. Toshiba steht mit knapp 42.000 Notebooks und 7,6 Prozent Marktanteil auf Platz 6. Insgesamt sind demnach im zweiten Quartal 552.000 Notebooks in Deutschland verkauft worden.

Acer folgt auf Platz 4 (48.500, 8.8 Prozent), HP auf Platz 5 (45.500, 8,2 Prozent), Dell auf Platz 7 (38.000, 6,9 Prozent), IBM auf Platz 8 (38.000, 6,8 Prozent), Vobis auf Platz 9 (20.000, 3,6 Prozent), Actebis mit den Handelsmarken Targa und Peacock auf Platz 10 (18.500, 3,4 Prozent). Sony, laut eigenen Angaben Marktführer bei Konsumentenelektronik und im letzten Jahr auf Nummer acht der deutschen Notebook-Charts, hat demnach keinen Platz unter den Top-10 erreicht.

Die von Toshiba zitierte GfK-Studie hat den Notebook-Markt auf rund 362.000 Geräten beziffert, was umgerechnet auf die angegebenen Marktanteile etwa 62.000 Geräte von Fujitsu-Siemens (17,1 Prozent), 51.000 Toshiba-Notebooks (14,1 Prozent) und 38.000 Notebooks von Acer (10,6 Prozent) bedeutet. Ein Grund für die großen Unterschiede der Studien ist, dass die GfK weder Direktgeschäfte (Versender wie Dell) noch Lebensmittelketten-Aktionen mitzählt. Gerade bei Aldi, Lidl, Plus und Konsorten erzielen Firmen wie Gericom, Medion und Actebis jedoch einen Großteil ihrer Umsätze. Addiert man die (laut Gericom) 197.000 Notebooks von Actebis, Dell, Gericom und Medion zu den 362.000 der GfK-Schätzung, landet man mit 559.000 Notebooks etwa in der Größenordnung der Dataquest-Zahlen. (jow)