Österreichische Wimax Telecom ist pleite

Offenbar auch wegen zu wenig Kundeninteresse ist der einzige österreichische Wimax-Anbieter in Schieflage geraten. Nach Forderungen des Ausrüsters Alcatel-Lucent musste der Netzbetreiber Konkurs anmelden.

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Der einzige österreichische Wimax-Netzbetreiber Wimax Telecom GmbH hat am heutigen Freitag am Handelsgericht Wien Konkurs angemeldet (Az. 5 S 161/09z). Dies berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Ausrüster Alcatel-Lucent hatte ausstehende Rechnungen eingefordert.

Wimax Telecom hatte im Jahr 2005 mit dem Aufbau eines Netzes zunächst im Burgenland und der Steiermark begonnen. Später kamen Sender in Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg hinzu. Nach Angaben im Konkursantrag konnten aber bis heute gerade einmal 2600 Kunden gewonnen werden — für einen profitablen Betrieb offensichtlich zu wenig. Die in der Schweiz registrierte Muttergesellschaft Wimax Telecom AG, die auch Netze in Kroatien und der Slowakei besitzt, stellt kein Geld mehr zur Verfügung.

Die technischen Netzeinrichtungen in Österreich wurden allesamt von Alcatel-Lucent geliefert. Aufgrund technischer Unzulänglichkeiten in der Anfangsphase hat Wimax Telecom aber die Rechnungen von Alcatel-Lucent nicht bezahlt, ein Stundungsabkommen wurde getroffen. Nachdem die Einnahmen nicht ausreichen und offenbar Versuche, einen neuen Investor zu finden, gescheitert sind, sieht sich der Netzlieferant an das Abkommen nicht mehr gebunden. Er habe alle Forderungen fällig gestellt, worauf der Konkurs eröffnet werden musste.

Die vorhandenen Mittel sollen noch für eine Fortführung des Betriebes für drei bis vier Monate reichen. In der Zeit soll versucht werden, einen neuen Investor zu finden. Ob der von der Firma angestrebte Zwangsausgleich unter Betriebsfortführung gelingt, wird nicht zuletzt von der Einschätzung des Masseverwalters abhängen. Was der Konkurs für die Kunden bedeutet, ist offen. Bei Wimax Telecom war niemand für eine Stellungnahmeerreichbar.

(vbr)