Mit Linux auf Verbrecherjagd

Diese Woche hat die Polizei Niedersachsen damit begonnen, 11.620 Arbeitsplätze mit Linux-PCs auszustatten.

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Von
  • Oliver Diedrich

Diese Woche hat die Polizei Niedersachsen damit begonnen, 11.620 Arbeitsplätze mit Linux-PCs auszustatten. Auf den Rechnern wird neben Bürosoftware das neu entwickelte Niedersächsische Vorgangsbearbeitungs-, Analyse-, Dokumentations- und Informationssystem Nivadis laufen. Die integrierte Software löst 23 Einzelanwendungen ab und soll die Polizeiarbeit so effizienter machen. Auch ein Internet-Zugriff wird von den Linux-PCs aus möglich sein.

Für Linux hätten zum einen die geringen Kosten, zum anderen ein erhöhter Komfort und mehr Sicherheit gesprochen, so das Polizeiamt für Technik und Beschaffung Niedersachsen. Die an dem Projekt beteiligte Unternehmensberatung Mummert Consulting hatte im Vorfeld über zehn Jahre einen Einspareffekt von 20 Millionen Euro gegenüber einer Lösung mit Windows 2000/XP berechnet. Nivadis selbst ist plattformunabhängig in Java realisiert und läuft auch auf Microsoft-Systemen. Mit der Linux-Lösung spare man nicht nur die Lizenzkosten für das Betriebssystem ein, sondern komme auch mit weniger leistungsstarken PCs aus und sei "unabhängig von den Produktzyklen einzelner Software-Hersteller". Zudem bringe Linux einen Komfortgewinn, da es seltener abstürze, und biete bei der Vergabe von Zugriffsrechten ein höheres Sicherheitsniveau.

Mit fast 12.000 Arbeitsplatzrechnern soll die laut Polizei Niedersachsen größte Linux-Realisierung Deutschlands entstehen. Den Roll-out der Linux-Systeme will man bis Mitte 2004 abgeschlossen haben. Die Kosten für die Einführung der Linux-PCs und der neuen Software belaufen sich auf über 80 Millionen Euro. (odi)