Intel kündigt neue SATA-Treiber für Windows an

Rapid Storage Technology (RST) löst den Intel Matrix Storage Manager (IMSM) ab.

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Intel Rapid Storage Technology: Neues Windows-Werkzeug für SATA-Adapter.

Für die integrierten Storage-Controller der Mainboard-Chipsätze aus eigener Fertigung bietet Intel seit Jahren spezielle Windows-Treiberpakete an. Zu IDE-Zeiten gab es den Intel Application Accelerator (IAA), später dann den Intel Matrix Storage RAID Manager (IMSM), dem heute der Namensbestandteil "RAID" fehlt. Eine sogenannte Product Change Notification (PCN109620-00, PDF-Datei), die ein neues Stepping des Chipsatzes P55 ankündigt, weist nun auch auf ein Treiberpaket namens Rapid Storage Technology (Intel RST) hin, das künftig offenbar den IMSM ersetzt und alle Chipsatz-Southbridges ab dem ICH7R unterstützt.

Der IMSM lässt sich nur installieren, wenn der SATA-Controller der Intel-Chipsätze im AHCI- oder RAID-Modus läuft – in der IDE-kompatiblen Betriebsart spricht Windows die Controller ausschließlich mit Standardtreibern an. Daran ändert auch Intels Chipset Software Installation Utility nichts, das auch als "INF-Update" bekannt ist – dieses Werkzeug macht dem Betriebssystem lediglich die Namen und PCI-Kennungen (Vendor- und Device-IDs) der Chipsatz-Bestandteile bekannt, sodass es die am besten passenden Treiber verwendet.

Bei Windows XP, das anders als Vista und 7 keinen Standard-AHCI-Treiber enthält, ist der IMSM erforderlich, wenn der SATA-Controller im AHCI- oder RAID-Modus läuft; bei Vista und 7 ersetzt das Einspielen des IMSM den Microsoft-AHCI-Treiber (msahci) durch den Intel-Treiber IaStor.sys.

Der bisherige Intel Matrix Storage Manager zeigt nicht an, ob eine Platte extern oder intern angeschlossen ist.

Der neue Intel RST ist noch nicht offiziell erhältlich, aber bereits als Vorabversion im Web zu finden. Das Installationspaket spielt wie bisher den Treiber IaStor.sys ein (nun in Version 9.5), aber auch ein neues Bedienungswerkzeug mit einer im Vergleich zum IMSM überarbeiteten Oberfläche. Intel RST kann zwischen internen und externen SATA-Ports unterscheiden, sofern das BIOS des jeweiligen Mainboards den jeweiligen SATA-Port auch als extern markiert (eSATA) – das ist nur bei manchen Desktop-PC-Mainboards der Fall. Nur dann unterstützen jüngere SATA-Adapter von Intel auch Hot-Plugging und es erscheint ein "Auswurf"- beziehungsweise Abmeldeknopf im Tray-Bereich des Windows-Desktops. Der Intel RST bietet also diesbezüglich leider keine praktischen Vorteile.

Das neue Stepping B3 des Chipsatzes P55, der auf aktuellen LGA1156-Mainboards im Stepping B2 verbaut wird, soll ab Februar 2010 ausgeliefert werden; dann wird wohl auch der eng verwandte Chipsatz H55/H57 auf dem Markt sein, der die Grafikausgabe kommender Core-i3- und Core-i5-Prozessoren mit integrierten Grafikfunktionen (Clarkdale) an Monitore weitergeben kann. Ob das B3-Stepping des P55 irgendwelche Fehler korrigiert, gibt Intel nicht bekannt; das Specification Update (PDF-Datei) des P55 meldet zurzeit als einziges Problem, das durch ein neues Stepping (und nicht etwa durch BIOS- oder Treiber-Workarounds) korrigiert werden soll, einen Fehler bei isochronen USB-Transfers im Full-Speed-Modus, der aber nicht im High-Speed- oder Low-Speed-Modus auftritt.

Einige Hersteller von LGA1156-Mainboards für Xeons der Baureihe 3400, also mit dem Chipsatz 3420, der sehr eng mit dem P55 verwandt ist, verweisen ebenfalls schon auf den Windows-Treiber Intel RST 9.5 – der offizielle Erscheinungstermin ist aber unbekannt, auf der Intel-Webseite findet man ihn noch nicht.

(ciw)