Elektronischer Personalausweis: Bürger-Client auf dem Weg zum Nutzer

Der Bürger-Client ist Teil des Projekts "Elektronischer Personalausweis" und soll Ausweisinhabern ab Ende kommenden Jahres ermöglichen, sich mit dem ePA "sicher im Internet zu identifizieren".

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Siemens hat am heutigen Montag offiziell bestätigt, dass der Geschäftsbereich SIS (Siemens IT Solutions and Services, früher Siemens Business Services, SBS) vom Bundesinnenministerium als Generalunternehmer für die Entwicklung des sogenannten Bürger-Clients ausgewählt wurde. Der Bürger-Client ist Teil des Projekts "Elektronischer Personalausweis" (ePA) und soll Ausweisinhabern im Regelbetrieb ab Ende kommenden Jahres ermöglichen, sich mit dem ePA "sicher im Internet zu identifizieren".

Der Nutzer muss dazu eine Software (den "Bürger-Client") auf seinem PC installieren, die nach dem "eCard-API-Framework TR-03112" des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spezifiziert ist und eine verschlüsselte Kommunikation zwischen Kartenlesegerät, elektronischem Personalausweis und einer Serverkomponente (eID-Server) erlaubt. Erhältlich sein soll die Software künftig unter anderem über die Webportale von Einwohnermeldeämtern.

Für das Bürger-Client-Projekt hatte das Beschaffungsamt des BMI in Bonn im Sommer einen IT-Dienstleistungsauftrag ausgeschrieben, der die Erstellung und Pflege der Anwendersoftware, den Betrieb von Servern zur Bereitstellung der Software und deren Aktualisierungen, sowie den Aufbau eines sicheren Webportals umfasst. Genutzt werden soll die Infrastruktur zunächst im Rahmen eines Anwendungstests, für den bereits 30 Unternehmen und Behörden ausgewählt wurden.

Während SIS beim Bürger-Client-Projekt als Generalunternehmer auftritt, steuert das in der Schweiz ansässige Unternehmen OpenLimit die eigentliche Software für die Nutzung der qualifizierten Signatur des ePA bei der Inanspruchnahme von E-Business- und E-Government-Diensten bei. Beteiligt ist auch die Bundesdruckerei, die während der einjährigen Testphase den eID-Service in Form von Download- und Update-Servern bereitstellt. Der mit SIS geschlossene Dienstleistungsvertrag hat Siemens-Angaben zufolge eine Laufzeit von 4 Jahren mit einer Option zur Verlängerung. (pmz)