LAN-Party zieht nach "Killerspiel"-Verbot um [Update]

Nachdem sich der Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard gegen "Killerspiele" in der Gemeindehalle ausgesprochen hatte und die für August geplante LAN-Party abgesagt worden war, zieht die Convention-X-Treme ins 125 Kilometer entfernte Rust.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 424 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die im vergangenen Sommer kurzfristig abgesagte LAN-Party im baden-württembergischen Karlsdorf-Neuthard zieht um. Gespräche mit dem Bürgermeister über eine mögliche Zukunft der Veranstaltung in der 9000-Seelen-Gemeinde hätten nicht zu einem Ergebnis geführt, erklärte ein Vorstand des ausrichtenden Vereins der Computerfreunde Karlsdorf-Neuthard. Der Verein, der rund 50 Mitglieder hat, habe daher beschlossen, einen neuen Ort für die Veranstaltung zu suchen. Fündig geworden sind die Veranstalter nun im gut 125 Kilometer entfernten Rust. Über das Oster-Wochenende 2010 soll die 14. Convention-X-Treme (CXT) nun in der Arena des Freizeitparks Europapark stattfinden.

Die eigentlich für August in der Karlsdorfer Altenbürghalle geplante CXT war im Juli abgesagt worden, nachdem Bürgermeister Sven Weigt (CDU) ultimativ gefordert hatte, während der Veranstaltung keine sogenannten Killerspiele einzusetzen. Der Verein sah sich dadurch veranlasst, die LAN-Party ganz abzusagen. Gespräche mit dem Bürgermeister seien ergebnislos geblieben, sagt Vereinsvorstand Marcel Veit, der die Computerfreunde mit gegründet hat. Die Gemeinde habe sich zwar grundsätzlich zu der Veranstaltung bekannt, bestand aber auf dem Verbot bestimmter Spiele: "Keine 'Killerspiele' in der Halle", sagt Veit. Bürgermeister Weigt habe deutlich gemacht, "dass dieser Punkt nicht verhandelbar ist".

Der Europapark scheint damit weniger Berührungsängste zu haben. Eine geschlossene Veranstaltung mit Eingangskontrolle sei für die neuen Hausherren kein Problem, sagt Veit. Der Verein wolle zudem bei der Veranstaltung auch Aufklärungsarbeit leisten und "eng mit VDVC und der Aktion Jugendkultur zusammenarbeiten". Durch die größere Halle in Rust kann die LAN-Party zudem noch wachsen. "In der Altenbürghalle waren wir mit 500 Leuten am Anschlag", meint Veit. Die neue Halle biete nun Raum für 720 Gamer.

Das birgt allerdings auch finanzielle Risiken für den Verein: Fast voll müsse die Hütte schon werden, meint Veit. Die Halle ist teurer, und auch die Einnahmen durch das bisher vom Verein organisierte Catering fehlen. Das schlägt sich auch im Eintrittspreis für die Teilnehmer nieder, der steigt von 23 auf 35 Euro im Vorverkauf (Vor Ort: 42 Euro). Die Computerfreunde sind dennoch zuversichtlich, dass vom 2. bis 4. April 2010 genug Teilnehmer kommen werden. Und wenn nicht? "Wenn die LAN floppt", sagt Veit, "sind wir insolvent". Update: Die Veranstalter legen in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass die Finanzierung der Veranstaltung im Europapark gesichert sei. (vbr)