Staatsanwalt droht Netzaktivist mit Berufsverbot

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat den satirisch gemeinten Dienst "Freedom Fone" aufs Korn genommen.

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Der Netzaktivist Alvar Freude hat sich wieder einmal durch eine Aktion Ärger eingehandelt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart droht ihm sogar mit Berufsverbot. Sie reibt sich unter anderem an dem Vorlesedienst "Freedom Fone" auf der Website Odem.org. Freude bietet an, in Nordrhein-Westfalen gesperrte Internetseiten am Telefon vorzulesen.

Der satirisch gemeinte "Dienst" wurde von der Staatsanwaltschaft Stuttgart nun aufs Korn genommen. Dabei wird nicht nur die Weiterleitung von Odem.org auf andere Websites mittels Redirect technisch als Umgehung bestehender Websitesperren interpretiert und ihm gar Unterstütung von Nazis und Volksverhetzung vorgeworfen. Man droht Alvar über seinen Anwalt auch damit, neben Haft die "Tatmittel einzuziehen und ein Berufsverbot auszusprechen". Zu erwähnen ist hierbei, dass Alvar Freude freiberuflich tätig ist.

Dabei werden Freude mittlerweile auch Verlinkungen zu Webseiten zur Last gelegt, die weder mit den bisherigen Sperrverfügungen noch seinen Projekten irgendwie zu tun haben, sich aber im Laufe der Arbeiten an den Sperrverfügungen in den Akten angesammelt haben. Freudes Verteidiger vermuten, dass die Düsseldorfer Bezirksregierung den Beschuldigten mundtot machen will.

Siehe dazu in Telepolis: (anw)