USB unter Dauerstrom

An den USB-Anschlüssen des Gigabyte-Mainboards (GA-MA785GT-UD3H) in meinem PC liegt auch dann die übliche 5-Volt-Spannung an, wenn der Rechner eigentlich aus sein sollte. Deshalb leuchtet etwa auch die rote LED in meiner Maus. Wie kann ich den unnötigen Stromverbrauch unterbinden?

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An den USB-Anschlüssen des Gigabyte-Mainboards (GA-MA785GT-UD3H) in meinem PC liegt auch dann die übliche 5-Volt-Spannung an, wenn der Rechner eigentlich aus sein sollte. Deshalb leuchtet etwa auch die rote LED in meiner Maus. Wie kann ich den unnötigen Stromverbrauch unterbinden?

Dieses Mainboard leitet – wie viele andere – die vom ATX-Netzteil erzeugte Standby-Spannung von 5 Volt stets an die USB-Buchsen weiter. Das ist nötig, damit USB-Geräte den PC aus dem Standby-Modus oder Ruhezustand aufwecken können. Die Versorgung der USB-Ports lässt sich bei solchen Mainboards nur unterbinden, indem man das PC-Netzteil komplett vom Stromnetz trennt, entweder über eine schaltbare Steckdosenleiste oder, falls vorhanden, mittels des eingebauten Schalters.

Manche Mainboards besitzen hingegen Jumper (Steckbrücken), mit denen man wählen kann, ob einzelne USB- (oder auch PS/2-)Ports in den Betriebsmodi Soft-off (ACPI S5), Standby (S3) sowie Ruhezustand (S4) mit der 5-Volt-Standby-Leitung verbunden sind. So kann man unerwünschte USB-Stromfresser abschalten und dennoch ein Buchsenpaar auswählen, an dem eine Tastatur mit Weckfunktion hängt oder um Handys und MP3-Player auch bei abgeschaltetem PC via USB zu laden. Einige Mainboards wiederum versorgen ihre USB-Buchsen ausschließlich dann mit Strom, wenn der PC richtig läuft – das ärgert manchen, der seinen Computer bequem per Mausklick oder Tastenanschlag aus dem Standby-Modus wecken will.

Sofern Mainboard(-BIOS) und USB-Eingabegeräte Weckfunktionen unterstützen – was nicht zwingend der Fall ist –, lassen sie sich unter Windows über Einträge im Geräte-Manager steuern (Energieverwaltung: Das Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand wecken). Das BIOS-Setup zahlreicher Mainboards bietet Optionen, die diese Funktion ebenfalls beeinflussen, manchmal lässt sich auch der Empfang von USB-Wecksignalen im ACPI-S5-Modus einschalten, was die ACPI-Spezifikation eigentlich nicht vorsieht. Nach unseren Erfahrungen hat das Verstellen solcher Optionen keinen Einfluss auf die USB-Stromversorgung, weil Schaltelemente dafür schlichtweg fehlen.

Wenn Ihre USB-Geräte spezifikationskonform arbeiten, ist für die USB-Weckfunktion wenig Energie nötig. Die USB-Controller im Chipsatz moderner Mainboards verhalten sich beim Warten auf ein Wecksignal sehr genügsam; sofern auch das Netzteil die Standby-Spannung effizient erzeugt, kann der PC im ACPI S5 mit weniger als 0,8 Watt auskommen. Andererseits gibt es auch Computer, die dann bereits ohne angeschlossene USB-Geräte 3 Watt oder mehr unnötig verbraten.

Schlafende USB-Geräte, die ein Wecksignal erzeugen können, dürfen höchstens 2,5 Milliwatt Leistung aufnehmen – eigentlich. Wie hoch der Leistungsbedarf genau ist, lässt sich angesichts der enormen Fülle unterschiedlicher Geräte nicht abschätzen. Viele aktuelle USB-Mäuse mit optischen Sensoren schalten jedenfalls im Energiesparmodus ihre LEDs ab und erzeugen ein Wecksignal nur bei Tastenklicks.

(ciw)