Roboter soll beim Abspecken helfen

Das US-Unternehmen Intuitive Automata will 2010 einen Roboter auf den Markt bringen, der seinem Benutzer helfen soll, Gewicht zu verlieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Das US-Unternehmen Intuitive Automata will Ende 2010 einen Roboter auf den Markt bringen, der seinem Benutzer helfen soll, Gewicht zu verlieren, meldet der Internet-Dienst BotJunkie. Im zweiten Quartal 2010 sollen die ersten Maschinen für einen ausführlichen Beta-Test ausgeliefert werden. Ein Preis für das Gerät ist noch nicht bekannt.

Autom soll den Benutzer in einen täglichen Dialog über seine Ernhährungsgewohnheiten und körperlichen Aktivitäten verwickeln, Ratschläge zur Verbesserung der persönlichen Gesundheit geben, und vor allem den User motivieren, bei der Stange zu bleiben. Im Laufe der Zeit soll die Maschine eine Art persönliche Beziehung zu ihrem Benutzer aufbauen. Die wesentlichen Ideen für den Roboter-Ernährungsberater hatte Firmengründer Cory D. Kidd im Rahmen seiner Dissertation am MIT Media Lab entwickelt. Dort hatte er unter anderem gemeinsam mit Cynthia Breazeal an "sozialen Robotern" und dem Aufbau langfristiger Mensch-Maschine-Beziehungen geforscht.

Dreh und Angelpunkt des Ansatzes ist die Neigung des Menschen, auch unbelebten Objekten in bestimmten Situationen Absichten und mentale Zustände zu unterstellen. Ein Versuch der amerikanischen Psychologen Fritz Heider und Mary-Ann Simmel beschrieb diesen Effekt bereits 1944: Sie führten Versuchspersonen einen Film mit sich rasch bewegenden Dreiecken und Quadraten vor. Gefragt, was sie gesehen hätten, beschrieben die Probanden, das größere Dreieck habe das kleinere „gejagt“. 1960 erregte dann Joseph Weizenbaums Psychotherapie-Simulation „Eliza“ Aufsehen, weil das Programm trotz seiner Schlichtheit – gemessen an heutigen Möglichkeiten – eine verblüffend starke emotionale Wirkung auf viele Nutzer hatte.

„Wenn eine Maschine Interesse an uns zeigt, werden unsere Darwinschen Knöpfe gedrückt“, sagt die MIT-Forscherin Sherry Turkle, die seit 30 Jahren vor allem die Beziehung zwischen Kindern und Computern untersucht. „Augenkontakt suchen, jemanden mit Blicken verfolgen, sich seinen Namen merken oder die Person wiedererkennen – das sind klare Anzeichen für Menschen, dass da ,jemand‘ ist“, erklärt sie. Simuliert man solche Verhaltensweisen in digitalen Geschöpfen, würden in den Nutzern automatisch starke anthropomorphe Reaktionen ausgelöst. (wst)