FAQ: DSL-Anschlüsse

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Von
  • Urs Mansmann
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Meine Fritzbox zeigt mir eine Leitungskapazität von über 7 MBit/s an. Die Telekom liefert aber nur 3 MBit/s. Was kann ich tun, um mehr Bandbreite zu erhalten?

Die Telekom schaltet alle Anschlüsse mit einer Geschwindigkeit von 6 MBit/s oder weniger mit einer festen Datenrate. Dabei wird aufgrund der Sicherheitsabschläge in vielen Fällen die technisch mögliche Bandbreite deutlich unterschritten. Zwar hat die Telekom vor einiger Zeit einen Pilotversuch mit adaptiver Datenrate gestartet, bislang kann der Kunde dieses Leistungsmerkmal aber nicht buchen.

Die Telekom-Konkurrenten Vodafone, O2 und QSC nutzen die Leitungskapazität hingegen an eigenen DSL-Vermittlungsstellen in der Regel voll aus. Auch Reseller wie 1&1 und Stadtnetzbetreiber wie htp in Hannover schalten solche Anschlüsse. Greifen die DSL-Anbieter hingegen auf Vorleistungsangebote der Telekom zurück, greifen die Einschränkungen der Telekom. Fragen Sie daher vor einem Auftrag nach, ob Sie einen Direktanschluss des Konkurrenten erhalten können oder ob die Schaltung über die Telekom erfolgt. Steht nur ein von der Telekom bereitgestellter BSA-Anschluss (Bit Stream Access) oder ein Resale-Anschluss zur Verfügung, bringt ein Wechsel keine Besserung.

Ich habe mich bei meinem Provider über ständige Ausfälle beklagt. Nun hat man das Problem erfolgreich behoben, indem man die Geschwindigkeit deutlich gedrosselt hat. Muss ich mich damit abfinden?

Die Bandbreite eines DSL-Anschlusses hängt zum größten Teil von den Eigenschaften der Anschlussleitung ab. Wenn der Versuch, die Störung durch eine Verringerung der Bandbreite zu reduzieren, erfolgreich war, hat es wenig Sinn, dagegen vorzugehen. Behebt das die Störung nicht, sollten Sie darauf dringen, dass der Provider die Ursache behebt und die Bandbreite wieder hochsetzt.

Bevor man eine wacklige DSL-Verbindung an den Provider meldet, sollte man eigene Experimente anstellen. Die Fritz-Box-Modelle 7270 und 7240 bieten mit einer speziellen Labor-Firmware die Möglichkeit, die DSL-Parameter anzupassen. Wenn sich durch Variation des Störabstands und der maximalen Geschwindigkeit eine stabile DSL-Verbindung erreichen lässt, vermeidet man eine Störungsmeldung und das damit verbundene Risiko eines Zwangs-Downgrades.

Um Geld zu sparen, habe ich den Anbieter gewechselt. Der neue Anbieter kündigt an, mein DSL-Anschluss werde erst nach zehn Tagen funktionieren. Lässt sich diese Ausfallzeit irgendwie umgehen?

Wie lange ein Anbieterwechsel dauert, hängt vor allem von der Anschlussart ab. Wechsel von, zu oder zwischen Vollanschlüssen verschiedener Anbieter sind meist innerhalb von Stunden erledigt. Probleme bereiten Resale-Anschlüsse mit Telekom-Telefonanschluss und deren Pendant BSA ohne Telekom-Anschluss. Bei diesen Anschlussarten, die die Telekom technisch bereitstellt, kann ein neuer Auftrag derzeit erst dann erstellt werden, wenn der alte Resale- beziehungsweise BSA-Anschluss abgeschaltet ist. Bis zur Ausführung des Auftrags gehen erfahrungsgemäß rund sieben bis zehn Tage ins Land.

Falls Sie mit einem solchen Ausfall nicht leben können, sollten Sie den Wechsel verschieben, bis die Telekom solche Aufträge ohne Zwangs-Wartezeit abarbeiten kann, oder, falls an Ihrem Wohnort verfügbar, einen Anbieter wählen, der Ihnen einen Vollanschluss liefert.

Ich habe einen 16-MBit/s-Anschluss. Laut Anzeige des DSL-Routers stehen rund 15 MBit/s zur Verfügung, Speedtests im Internet zufolge sind es aber nur 5 bis 12 MBit/s. Warum erhalte ich keine volle Geschwindigkeit?

Speedtests im Internet sind sehr ungenau. Die gemessene Geschwindigkeit hängt von zahlreichen Faktoren ab, nicht nur von Ihrer DSL-Anbindung. Sie messen damit die Gesamtstrecke von Ihrem Computer über die Hausverkabelung oder WLAN-Strecke, das DSL-Modem und verschiedene Internet-Knoten bis hin zum Server.

Wenn Sie genau wissen wollen, was Ihre Anschlussleitung hergibt, starten Sie mehrere Downloads parallel über einen Download-Manager. Beobachten Sie, bei welcher Maximalgeschwindigkeit sich die Download-Rate einpendelt. Das wird etwas weniger als die angezeigte Netto-Datenrate des Routers sein, denn durch das verwendete Übertragungsprotokoll entsteht ein zusätzlicher Overhead. In der Praxis sind bei 15 MBit/s auf der DSL-Leitung rund 1,6 MByte/s Transferrate erreichbar.

Falls Sie WLAN einsetzen, muss die verfügbare Datenrate natürlich auch auf der Funkstrecke bereitstehen. Ist das Funksignal nur schwach, fällt die WLAN-Verbindung auf eine niedrigere Übertragungsrate zurück und kann dadurch zum Flaschenhals werden.

Ich habe meinen DSL-Anschluss bei meinem Internet-Provider rechtzeitig gekündigt. Trotzdem hat dieser meinen Anschluss nicht abgeschaltet und stellt mir weiterhin monatlich die Grundgebühren in Rechnung. Auf meine Reklamation teilte man mir mit, meine Kündigung sei nicht eingegangen. Was soll ich nun tun?

Grundsätzlich muss der Kunde den Nachweis antreten, dass er fristgerecht gekündigt hat, wenn der Anbieter dies abstreitet. Deshalb sollte man mit einer Kündigung möglichst nicht bis zum letzten Drücker warten, sondern diese so zeitig wie möglich erklären, mindestens einige Wochen vor Ablauf der Frist.

Trifft keine Kündigungsbestätigung ein, sollte man die Kündigung nochmals senden – per Einschreiben mit Rückschein. Damit kann man dann belegen, dass die Kündigung den Anbieter erreicht hat – und die Zahlung zum Vertragsende einstellen.

Falls man seine Telefonnummern zu einem anderen Anbieter mitnehmen will, sollte man keinesfalls selber kündigen, sondern das dem neuen Anbieter überlassen. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass der neue Anbieter den Umschalttermin abstimmen kann und die Umschaltung im Idealfall innerhalb weniger Stunden erfolgt. Allerdings ist man dann davon abhängig, dass der neue Anbieter alles richtig macht. Verpasst er den Kündigungstermin, ist man für die Dauer der Vertragsverlängerung weiterhin gebunden. (uma)