App Store: Umsätze in Billionenhöhe laufen über iPhone-Apps

Immer mehr Waren und Dienstleistungen werden laut einer Studie per App gekauft. Provision an Apple müsse nur ein kleiner Prozentsatz der Anbieter zahlen.

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App Store auf dem iPhone

(Bild: Antlii / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Kurz vor der Entwicklerkonferenz WWDC verweist Apple auf den wirtschaftlichen Stellenwert des App-Store-Ökosystems: Mit iOS-Apps wurden im vergangenen Jahr über 1,1 Billionen US-Dollar an Umsätzen generiert, heißt es in einer von Apple in Auftrag gegebenen, am Mittwoch veröffentlichen Studie. Eingerechnet wurden dabei neben dem Verkauf digitaler Inhalte und Dienste auch Bestellungen von physischer Produkte sowie Dienstleistungen, darunter etwa Reisen, Essenslieferungen und Fahrdienste.

Solche per App getätigten Käufe sind demnach in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich gewachsen: Die größte Säule würden App-basierte Bestellungen physischer Waren stellen, gefolgt von Reisen, Essenslieferungen, Einkaufslieferungen, Fahrdiensten und digitalen Bezahldiensten. Digitale Waren stellen demnach rund 10 Prozent der Umsätze, auch das Geschäft mit Werbung in Apps wachse stark: Über 100 Milliarden US-Dollar wurden der Studie zufolge allein für Werbeschaltungen in iOS-Apps ausgegeben.

Besonders der allgemeine Handel verlagert sein Geschäft demnach immer mehr in Apps, nach Schätzungen der Studie besonders in China. In Europa hebt sich der Schätzung zufolge Großbritannien durch hohe in Apps erwirtschaftete Umsätze in Höhe von knapp 50 Milliarden US-Dollar hervor. In Deutschland lagen die App-basierten Umsätze den Zahlen zufolge im Jahr 2022 bei knapp 20 Milliarden US-Dollar, 15 Milliarden davon entfallen auf physische Waren und Dienstleistungen.

Apple betonte zugleich, dass der Konzern für über 90 Prozent dieser Umsätze keine Provision veranschlage. Die bis zu 30 Prozent reichende Apple-Provision müssen Anbieter abtreten, die digitale Inhalte direkt in ihrer iOS-App verkaufen, für physische Waren gilt die Vorgabe nicht. Besonders große App-Anbieter aus dem Gaming-, Streaming- und Dating-Bereich kritisieren die Provision seit Langem scharf – besonders, wenn sie in direkter Konkurrenz zu Apple-Diensten stehen wie Spotify.

Apples App Store wird in diesem Jahr 15 Jahre alt. Nach wie vor ist es der einzige Weg, um Apps für iPhones und iPads für ein breites Publikum bereitzustellen. Das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act) soll diese Einschränkung in Europa bald beenden: Große Plattformbetreiber wie Apple müssen demnach Sideloading und auch alternative App-Läden zulassen.

(lbe)