AMD nimmt Intel Marktanteile ab

Die Marktforscher von IDC verzeichneten im Schlussquartal 2009 Mikroprozessor-Rekordzahlen – und einen um 0,7 Prozentpunkte höheren AMD-Marktanteil.

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Gute Nachrichten für AMD: Einerseits verzeichnete das Unternehmen dank Intels freiwilliger Finanzspritze endlich wieder einen Gewinn, andererseits konnte es vom starken Stückzahlwachstum des weltweiten Mikroprozessormarktes im vierten Quartal 2009 profitieren: Der AMD-Marktanteil wuchs um 0,7 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent, wie IDC-Marktforscher ermittelten. Weil auf VIA Technologies bloß 0,2 Prozent aller ausgelieferten x86-Prozessoren entfielen, blieb Intels um 0,6 Prozentpunkte geschrumpfter Marktanteil trotzdem über der 80-Prozent-Marke (80,5 Prozent). Für das Gesamtjahr 2009 schätzt IDC die Marktanteile auf 79,7 – 20,1 – 0,3 Prozent, da sieht es also sogar noch ein bisschen besser aus für AMD und VIA.

Schon seit geraumer Zeit schlägt sich AMD im Desktop-PC-Segment deutlich besser als bei den Servern und im wachstums- und stückzahlstärksten Mobilgerätebereich. Die AMD-Marktanteile haben zwar in allen drei Sparten zugelegt, aber wiederum im Desktop-PC-Bereich am stärksten, nämlich in Q4/09 um 1,2 Prozentpunkte auf 28,6 Prozent und im Gesamtjahr 2009 sogar um 2,3 Punkte auf 28,8 Prozent.

Bei den Servern hatte AMD im vierten Quartal 2009 10,2 Prozent Marktanteil (plus 0,6 Punkte), im Gesamtjahr war der Anteil der AMD-Prozessoren hingegen um 3,2 Punkte auf 10,1 Prozent geschrumpft. Bei den Mobilprozessoren konnte AMD sowohl im Quartals- als auch im Gesamtjahresvergleich um jeweils 0,8 Prozentpunkte zulegen und lieferte 12,7 beziehungsweise 12,8 Prozent aller Notebook-CPUs. In diesem Jahr will AMD, wie die taiwanische DigiTimes berichtete, den Mobilprozessormarktanteil auf 15 Prozent steigern, insbesondere dank der Congo-Plattform für schlanke und leichte Geräte. Leider wird aus dem Bericht nicht klar, ob es um den Umsatz- oder den Stückzahl-Marktanteil geht. Weil AMD zurzeit geringere mittlere CPU-Verkaufspreise erzielt als Intel, liegt der CPU-Umsatzanteil von AMD niedriger als der nach Stückzahlen gerechnete.

Im gesamten Jahr 2009, schätzt IDC, wurden 2,5 Prozent mehr x86-Prozessoren verkauft als 2008; wegen fallender Durchschnittspreise – daran hat auch Intels Atom erheblichen Anteil – schrumpfte der Umsatz jedoch um 7,1 Prozent auf 28,6 Milliarden US-Dollar. Dass überhaupt ein Stückzahl-Wachstum zu verzeichnen war, lag auch am vierten Quartal, in dem die Zahl der verkauften Prozessoren um 31,3 Prozent höher lag als in Q4/2008 und damit so hoch war wie nie zuvor. Im sequenziellen Vergleich (Q3/2009) sollen die Stückzahlen bei Mobilprozessoren um 11,7 Prozent angestiegen sein, bei den Server- und Workstation-Prozessoren sogar um 14,1 Prozent und bei den Desktop-PC-Prozessoren immerhin noch um 4,8 Prozent. Die Käufer von Notebooks und Desktop-Rechnern haben im Durchschnitt etwas teurere Prozessoren gekauft, hier soll der mittlere Preis (Average Sales Price, ASP) um 6,7 Prozent gestiegen sein. Die Zunahme bei den Server-Prozessoren wertet IDC als gutes Zeichen für den mit der Finanzkrise eingebrochenen Server-Markt. (ciw)