Corona-Warn-App ab jetzt im Schlafmodus

Die Corona-Warn-App ist ab heute im Schlafmodus. In den App Stores steht die mehr als 200 Millionen teure App noch bis Mitte Juni zum Download bereit.

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Corona-Warn-App: Datenschutz und persönliche Betroffenheit erhöhen Akzeptanz

(Bild: heise online / anw)

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Nachdem der Bedarf zur Kontaktnachverfolgung nicht mehr besteht, ist die Corona-Warn-App (CWA), wie bereits im Mai angekündigt, seit heute im Schlafmodus. Damit wird die mit der Version 3.2 vorbereitete Funktionsreduzierung der CWA aktiviert. Insgesamt hatte die CWA 25 Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzern, knapp die Hälfte von dem, was erhofft wurde. Bis zum 30. April war es noch möglich, andere Nutzerinnen und Nutzer mithilfe der CWA bei einem erhöhten Infektionsrisiko zu warnen. Das Abrufen von Testergebnissen, der Statistikbereich – außer der Pandemieradar – und die Check-in-Funktionalität der App stehen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Noch bis Mitte Juni wird die App im Apple App Store und Google Play Store zum Download zur Verfügung stehen.

Zwischenzeitlich waren 270 Labore und 20.000 Teststellen an die CWA angeschlossen und es wurden ungefähr 9 Millionen positive Testergebnisse mitgeteilt, wie aus der Website hervorgeht. Mit dem Ruhemodus wird auch die technische Weiterentwicklung der App beendet. Impf- und Genesenennachweise sowie Einträge aus dem Kontakttagebuch können gesichert und exportiert werden. Das geht über die Funktionen Einzelexport oder Zertifikate exportieren. Die Einträge im Kontakttagebuch können über das Menü am oberen rechten Rand mit der Funktion "Einträge exportieren" gesichert werden. Diese erstellt eine Kontaktliste der letzten 15 Tage, die zunächst lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Die Kontaktliste wird im RTF-Format exportiert und der Versand funktioniert über E-Mail und verschiedene Messenger oder SMS. Der Quellcode soll zudem weiterhin auf Github bereitstehen.

Die Website der CWA ist zunächst weiterhin in Betrieb – auch, da dort Forschungsergebnisse zur Nutzung der App veröffentlicht werden sollen. Das Robert Koch-Institut steht zur CWA noch bis zum Jahresende unter der Adresse CoronaWarnApp@RKI für Fragen zur Verfügung. Als Alternative zur CWA empfehlen die Betreiber die CovPass-App und für wichtige Warnmeldungen NINA.

Die CWA stand aufgrund der hohen Kosten in der Kritik. Allein für das Jahr 2022 beliefen sich die Kosten statt der ursprünglich kalkulierten 50 Millionen auf 73 Millionen Euro. Seit Start der CWA am 15. Juni 2020 habe die App insgesamt mehr als 220 Millionen Euro gekostet. Für die Entwicklung und den Betrieb der CWA sind 2020 SAP Deutschland SE & Co. KG und T-Systems von der Bundesregierung beauftragt worden. Maßgeblich an der CWA beteiligt war Gottfried Ludewig, damals Abteilungsleiter für die Digitalisierung im Gesundheitswesen und heute Senior Vice President Health Industry bei T-Systems.

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(mack)