iPad: Multimedia und Apps für Couch-Surfer

Apple bietet für seinen neuen Tablet eine Treihe von Inhalten und Anwendungen an. Unter anderem ist das iPad auch ein eBook-Reader. Fünf US-Verlagshäuser sind mit im Boot.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 300 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Achim Barczok

Wenn Steve Jobs die Bühne betritt, um ein neues Gerät zu präsentieren, hat er meistens noch mehr im Gepäck. Bei Apples in den vergangenen Wochen hart überhyptem Tablet ist die große Neuigkeit dann auch weniger die Hardware – von dem ominösen "A4"-Chip einmal abgesehen –, als vielmehr das Öksosystem aus Systemsoftware, Anwendungen und Inhalten, das Apple um das iPad gestrickt hat.

Mit iPod, iPhone, iTunes und App Store hat der Konzern bewiesen, dass er Gesamtpakete schnüren kann, die angenommen werden. Diesem Erfolgsrezept will Apple nun auch mit dem iPad folgen; die Verwandtschaft mit dem iPhone ist nicht zu leugnen. Für Internetanwendungen, Spiele oder Mediennutzung hat Apple seinem Tablet eine eigene Oberfläche auf Basis des iPhone-OS verpasst; das Touch-Interface des Smartphones wurde für den iPad modifiziert.

Apple iPad (5 Bilder)

Apple iPad

Steve Jobs stellt das iPad vor: Apples lang erwarteter Tablet PC ähnelt optisch einem Riesen-iPhone, die Preise beginnen bei 500 US-Dollar.

Weitere Software für das Tablet gibt es im App Store: iPhone-Apps spielt der iPad nativ ab, für den Tablet veröffentlichte Software lassen sich mit einem Übersetzer nutzen. Ob Kartenanwendungen, Spiele, Musik, Filme oder E-Books - "es funktioniert einfach", wie Apple-CEO Steve Jobs bei der Präsentation des neuen Gadgets sagte. Insbesondere stellte der Apple-Chef dabei die E-Book-Anwendung iBooks heraus: Sie ist E-Book-Reader und Anbindung zu einem Content-Shop zugleich.

Als Partner nannte Jobs die Verlagshäuser Penguin, HarperCollins, Simon & Schuster, Macmillan und Hachette. Sie stellen ihre Bücher im iBooks-Store bereit, darunter beispielsweise die Bestseller von Stephenie Meyer und Stephen King.

Der Reader setzt auf das Format Epub, in dem auch die meisten in Deutschland verfügbaren E-Book-Bestseller vorliegen. Ob die Bücher mit DRM geschützt sind oder nicht, sagte Jobs nicht. Doch auch die E-Books anderer Verlage dürften ohne Probleme auf dem iPad gelesen werden können: Amazon beispielsweise bietet für seinen Shop eine iPhone App, die auch auf dem iPad laufen sollte.Noch bis zum Tag vor der Präsentation am Mittwochmorgen (US-Ortszeit) habe Apple mit Bucherverlagen verhandelt, berichtete das Wall Street Journal.

iBooks scheint sich auf E-Books zu beschränken; Zeitungs- oder Magazin-Abos waren in der Anwendungspräsentation nicht zu sehen. Martin Nisenholtz von der New York Times demonstrierte, wie Verlagshäuser stattdessen ihre Periodika aufs iPad bringen können: als eigene Anwendung, die im Falle der NYT ein der Printausgabe ähnliches Layout mit eingebetteten Videos bietet.

Auch von Mac OS X bekannte Software-Klassiker erhalten einen neuen Touch: iWork, Apples Office-Suite, gibt es einer speziellen iPad-Fassung mit neuer Gestensteuerung. Die Verarbeitung von langen Texten dürfte allerdings mit einer optional über eine kleine Dockingstation anschließbaren Tastatur einfacher gehen, als mit der virtuellen Touch-Tastatur. Die drei iWork-Anwendungen für das iPad kosten jeweils 10 US-Dollar. (vbr) / (acb)